Stade. Eine Mutter gesteht das blutige Verbrechen. Nach einem Streit um die gemeinsamen Kinder hat die 33-Jährige ihren Ehemann erstochen. Die Frau muss sich deshalb wegen Totschlags vor dem Landgericht in Stade verantworten. Ihr 47 Jahre alter Mann habe gedroht, ihr die beiden zehn und zwölf Jahre alten Kinder wegzunehmen, sagte die Angeklagte aus.

Anfang Februar hatte sich die 33-Jährige mit ihrem Mann, von dem sie in Trennung lebte, in dessen Wohnung in Midlum (Kreis Cuxhaven) getroffen. Zu der Verabredung nahm sie ein Messer mit, weil sie Angst vor ihm hatte. Schließlich sei der 47-Jährige in der Vergangenheit schon öfter gewalttätig geworden, erläuterte sie.

Es kam zu einem Streit. Der Mann soll sie ins Gesicht geschlagen und erneut gedroht haben, ihr die Kinder wegzunehmen. Daraufhin stach die Frau zu. An die Tat könne sie sich aber nicht im Detail erinnern.

Zu der Leiche führte die Frau die Polizei später selbst. Einige Stunden nach der tödlichen Auseinandersetzung rief sie auf der Wache an und meldete ihren Ehegatten als vermisst. Sie behauptete, er sei zu dem verabredeten Treffen nicht erschienen. Dadurch geriet sie später ins Visier der Fahnder. Im Verhör bestritt sie aber die Tat.

Die Kammer befragte am ersten Prozesstag zunächst den neuen Lebensgefährten der Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft hatte anfangs auch ihn der Tat verdächtigt, das Verfahren aber später eingestellt.