Auf die Anlage in Krümmel und die sieben ältesten Meiler projizierten die Aktivisten in den frühen Morgenstunden den Spruch “Das Lügen geht weiter“.

Hamburg/Neumünster. An acht deutschen Atomkraftwerken (AKW) haben Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace am frühen Morgen Protestaktionen veranstaltet. Gegen 4.30 Uhr projizierten sie den Spruch „Das Lügen geht weiter“ auf die sieben ältesten Meiler sowie auf die Anlage Krümmel, wie eine Greenpeace-Sprecherin sagte. Die Aktionen sollten noch bis 6.30 Uhr weitergehen. Die Umweltorganisation wolle damit auf „die Unwahrheiten“ aufmerksam machen, „welche die Bundesregierung und die Atomkonzerne weiterhin über die Atomkraft verbreiten“, hieß es in einer Mitteilung. Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, „die Öffentlichkeit nicht weiter zu täuschen“ und ein Gesetz zur Laufzeitverkürzung vorzulegen. Der projizierte Spruch ist nach Angaben der Sprecherin zu sehen an den AKW Neckarwestheim I, Philippsburg I (Baden-Württemberg), Biblis A und B(Hessen), Isar I (Bayern), Unterweser (Niedersachsen), Brunsbüttel und Krümmel (Schleswig-Holstein).

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