Barum. Eine durch Facebook-Nutzer gestürmte Party in Barum (Landkreis Lüneburg) hätte offenbar noch schlimmer ausufern können. Über das soziale Netzwerk waren 3000 Leute zu der Party eingeladen gewesen. 200 Personen seien schließlich zu der Feier des 14-Jährigen am Sonnabend erschienen und haben einen Sachschaden angerichtet, wie ein Polizeisprecher gestern sagte. Die Polizei reagiere mit "Besorgnis" auf die Ereignisse, auch wenn weniger Menschen als befürchtet gekommen seien.

Der Jugendliche hatte lediglich 15 Leute in einer geschlossenen Liste über das soziale Netzwerk zu der Party in seinem Elternhaus eingeladen. Möglicherweise wurde sein Facebook-Account geknackt. Die Polizei sucht nun nach dem Verursacher, der 3000 Leute über Facebook öffentlich eingeladen hat.

Durch die Gäste kam es zu Sachbeschädigungen. Unter anderem sei im Garten eine Holzdusche, eine Wäschespinne und eine Hängematte zerstört worden, sagte der Polizeisprecher. Größere Schäden am Mobiliar habe es nicht gegeben. Insgesamt lag der Sachschaden bei einigen Hundert Euro. Wer nun für den Schaden aufkommt, ist noch unklar. Strafrechtlich sei der Verursacher nicht zu belangen, da das Einladen zu einer Feier kein Straftatbestand sei, sagte der Sprecher. Allerdings könnten auf den- oder diejenige zivilrechtliche Forderungen, etwa für die Kosten des Polizeieinsatzes, zukommen.

Die Polizei vermutet, dass zu der Feier in dem Privathaus auch deshalb so viele Menschen kamen, weil am selben Abend in dem Dorf ein Mittsommernachtsfest gefeiert wurde. Die Polizei hatte schon früh von der Einladung über Facebook erfahren und deshalb bereits vor dem Erstürmen der Party Kontakt mit der Familie gehabt.

Im Juni 2011 sorgte eine in Hamburg aus dem Ruder gelaufene Facebook-Party für Aufsehen. Die 16-jährige Thessa hatte aus Versehen die Einladung zu ihrer Geburtstagsfeier öffentlich gemacht. Etwa 1400 Menschen kamen zu der Party und sorgten für einen Großeinsatz der Polizei.