Aber das Alte Land gehört zu den niedersächsischen Vorschlägen

Lüneburg/Stade. Die Entscheidung der niedersächsischen Wissenschafts- und Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) darüber, welche Bewerber als Anwärter für den Titel Weltkulturerbe der Unesco infrage kommen, hat in der südlichen Metropolregion Hamburg sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Im Alten Land herrscht Freude über die Nachricht aus Hannover, im Lüneburger Raum große Enttäuschung. Diese Region ist nicht nominiert worden.

"Ich finde es sehr schade, dass die Lüneburger Altstadt nicht dabei ist", sagte Manfred Nahrstedt (SPD), Landrat von Lüneburg, dem Abendblatt. "Und ich bin enttäuscht, dass auch die Kulturlandschaft Lüneburger Heide nicht zum Zuge gekommen ist." Beiden Antragstellern ist empfohlen worden, sich erneut in Kooperation mit in- uns ausländischen Partnern zu bewerben.

Während für Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) ein zweiter Anlauf nicht infrage kommt, will sich der Verein Naturschutzpark weiterhin dafür einsetzen, dass die Lüneburger Heide zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wird. Naturschutzpark-Geschäftsführer Mathias Zimmermann will dabei mit anderen Heide-Weide-Regionen in Norwegen, Frankreich und Portugal kooperieren.

Mit dem kulturellen Erbe einer alten bäuerlichen Siedlungsgemeinschaft haben es auch die Rundlingsdörfer im Wendland auf die Anwärterliste der Kultusministerkonferenz geschafft. Der zweite Vorschlag des Landes Niedersachsen ist die Obstanbau- und Ausflugsregion Altes Land. Deren Bewerbung verantwortete ein 2008 gegründeter Verein, dessen Vorsitzende Kerstin Hintz sich über "einen großen Schritt auf dem Weg zum Ziel" freut.

Zu der siegreichen Präsentation von Hintz und der Jorker Archivarin Susanne Höft-Schorpp war auch Klaus Hubert, Bürgermeister der Gemeinde Jork, nach Hannover gekommen. "Das war schon ein toller Moment der Freude", sagt er. Er sei dankbar für das Vertrauen der Kommission, die das Alte Land "hoch im Kurs" sehe. Jedes Bundesland darf zwei Vorschläge einreichen.

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