Hamburg. Der Konflikt um die geplante Elbvertiefung geht in eine weitere Runde: Die Umweltverbände BUND und Nabu werden gegen die geplante Ausbaggerung des Flusses zwischen Hamburg und der Nordsee vor dem Bundesverwaltungsgericht klagen und könnten das Projekt so theoretisch um zwei bis vier Jahre verzögern. Das kündigten sie gestern in Hamburg an.

Begründet wird die Klage gegen den sogenannten Planfeststellungsbeschluss unter anderem damit, dass ein höherer Salzgehalt, ein stärkerer Tidenhub und ein schnelleres Fließtempo den Lebensraum von Fischen und Pflanzen beeinträchtige. Das verstoße gegen das "Verschlechterungsverbot" der EU. Finanziell und inhaltlich unterstützt wird die Klage vom Umweltschutzverband WWF, dem als Stiftung kein Klagerecht zusteht. "Wir lehnen die Elbvertiefung ab und wollen sie juristisch verhindern", sagte WWF-Vorstand Eberhard Brandes. Auch die Grünen in der Bürgerschaft sind gegen das Projekt: "Immer tiefer, immer breiter ist ein Irrweg", sagte Fraktionschef Jens Kerstan. SPD, CDU und FDP unterstützen die Vertiefung um einen Meter.

Die Klage komme "nicht unerwartet", sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). "Ich sehe das jedoch mit einiger Gelassenheit, denn ich bin von unserer Planfeststellung überzeugt." Er gehe weiterhin davon aus, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen können.