Test von ADAC und Abendblatt an den Bahnhöfen des Kreises

Kiel/Ahrensburg. Acht von zwölf Park-and-Ride-Anlagen im Kreis Stormarn sind mangelhaft. Das ist das Ergebnis eines großen Tests der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn und des ADAC. Größter Kritikpunkt des Automobilklubs und der befragten Pendler: Die Zahl der Parkplätze reicht nicht aus. Bereits morgens sind die P+R-Anlagen an den großen Bahnhöfen belegt. "Schon um acht Uhr findet man nichts mehr", sagt der Oldesloer Bürgermeister Tassilo von Bary.

Stormarn, der Landstrich zwischen Hamburg und Lübeck, gehört in der Metropolregion zu den Kreisen mit den höchsten Pendlerzahlen. Von den gut 82 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die dort leben, arbeiten 50 000 außerhalb des Kreises. Allein 36 000 fahren täglich nach Hamburg. Nicht alle benutzen die Bahn, aber es werden immer mehr. Am Ahrensburger Bahnhof stiegen 2001 im Schnitt täglich 4908 Zugfahrer aus oder ein. Zehn Jahre später waren es schon 7838. Noch stärker ist der Zuwachs in Bad Oldesloe. 2001 waren es dort täglich 4225, im Jahr 2011 bereits 9602. Das ist ein Anstieg von gut 125 Prozent.

Die P+R-Anlagen haben mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten. Carsten Willms, der verkehrspolitische Sprecher des ADAC in Hamburg, nennt die Situation in Stormarn "bescheiden". Vor zwei Jahren hatte der Automobilklub 60 P+R-Anlagen in der Metropolregion Hamburg untersucht. Die besten erreichten etwa 90 von 100 möglichen Punkten. Für die beste Stormarner Anlage, die am U-Bahnhof Hoisbüttel, vergab der ADAC nun 60 Punkte. "Der Kreis Stormarn steht in der Metropolregion am unteren Ende der Statistik", sagt Carsten Willms.

Die neue Landesregierung will die P+R-Anlagen in Schleswig-Holstein ausbauen. So steht es im Koalitionsvertrag der drei Parteien SPD, Grüne und SSW. Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte dem Abendblatt: "P+R-Anlagen sind auch künftig mit 75 Prozent der Kosten förderfähig." Schleswig-Holstein wolle den öffentlichen Nahverkehr weiter ausbauen.

Die Tester hatten unter anderem das Platzangebot, die Sicherheit und die Benutzerfreundlichkeit der Parkplätze untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichte das Abendblatt in einer sechsteiligen Serie.

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