Göttingen/Hattorf. Unter extrem unhygienischen Bedingungen hat ein Ehepaar etwa 700 Tiere in einem ehemaligen Hotel im Landkreis Osterode gehalten. Als Kontrolleure des Veterinäramts das Gebäude in Hattorf inspizierten, stießen sie auf kranke, verdreckte, halb verhungerte und zum Teil verendete Hunde, Kaninchen und Meerschweinchen. Das Verwaltungsgericht Göttingen bestätigte in einem gestern veröffentlichten Beschluss (Az. 1 B 89/12) ein daraufhin gegen das Ehepaar verhängtes Tierhaltungs- und Tierbetreuungsverbot.

Die Behörden waren durch eine Strafanzeige auf die Haltung verwahrloster Tiere aufmerksam geworden. Bei einer ersten Kontrolle im Juli vergangenen Jahres wurden den Veterinären dann magere, schlecht genährte und ungepflegte Hunde vorgeführt. Die Behörde beließ es zunächst bei einigen mündlichen Anordnungen in der Hoffnung, dass das Ehepaar die Tiere besser versorgen werde.

Bei Kontrollen Anfang dieses Jahres zeigte sich dann jedoch, dass sich der Zustand der Tiere weiter verschlechtert hatte. Laut Gericht stießen die Amtstierärzte zwischen Müll und Kot auf rund 700 lebende und eine Reihe toter Tiere: Mehrere Dutzend Hunde, rund 600 Meerschweinchen, dazu Kaninchen, eine Katze und eine Echse.

Anfang März untersagte der Landkreis Osterode dem Ehepaar jede weitere Tierhaltung und ordnete die Auflösung des Bestands an. Die Eheleute zogen dagegen vor das Verwaltungsgericht in Göttingen - ohne Erfolg.

Es bestehe keinerlei Zweifel, dass die Tiere nicht artgerecht gehalten und erheblich vernachlässigt wurden, heißt es in dem Beschluss. "Dabei wiegt besonders schwer, dass die Tiere unter untragbaren hygienischen Verhältnissen leben mussten, zum Teil an unbehandelten Krankheiten litten, nicht ausreichend ernährt wurden" und zum Teil verhungert seien. Die Tiere seien dabei derart vernachlässigt worden, dass dem Ehepaar tote Exemplare gar nicht aufgefallen seien.