Hannover. Nach mehr als dreijährigen und zum Teil erbitterten Debatten hat der Niedersächsische Landtag mit breiter Mehrheit ein Gesetz beschlossen, das es künftig behinderten Kindern ermöglicht, flächendeckend auf Regelschulen zu gehen. Außer den Koalitionsparteien CDU und FDP stimmte auch die SPD im Parlament für eine schrittweise Einführung der sogenannten Inklusion, wie sie die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen vorgeschrieben hat.

Niedersachsen setzt dabei auf ein Nebeneinander der Möglichkeit eines Unterrichts in den Regelschulen und an den bislang üblichen Förderschulen. Dabei entscheidet der Elternwille. Zwar hat die Schulbehörde die Möglichkeit, bei anhaltenden Problemen etwa mit gewalttätigen Kindern einen Schulwechsel anzuordnen. Die SPD aber knüpfte ihre Zustimmung daran, dass es dafür hohe Hürden gibt. Die Veränderungen werden schrittweise binnen zehn Jahren umgesetzt. Die Koalition machte deutlich, dass über die für diesen Zeitraum geplanten 1000 Lehrerstellen hinaus bei Bedarf weitere Mittel zur Verfügung gestellt werden.