25 Jahre alter Unternehmer sorgt wieder für Leben in Apeldorn und gewinnt Mitglieder

Apeldorn. Geht doch. Während der FDP fast überall in Deutschland die Mitglieder davonlaufen, verzeichnet der Ortsverein Emsland-Mitte einen Zuwachs von 700 Prozent. Keimzelle des Erfolgs ist die Ortschaft Apeldorn bei Meppen. Dahinter steht Jungunternehmer Tobias Kemper. Der 25-Jährige hat wieder Leben ins Dorf gebracht. Die Einwohner zahlen es ihm mit Wählerstimmen und Parteieintritten zurück.

Das Emsland ist gesamtpolitisch betrachtet eine tiefschwarze Region. In manchen Gemeinderäten hält die CDU 100 Prozent der Sitze. Ganz anders in Apeldorn: Bei der Kreistagswahl im September bekam FDP-Mann Kemper mehr als 50 Prozent der Stimmen und zog in das Regionalparlament ein. "Die Menschen merken, dass ich nur das Beste für den Ort will und dass man mit Eigeninitiative etwas bewegen kann", begründet Kemper den politischen Höhenflug.

Noch vor einem Jahr war die Infrastruktur in dem 800 Einwohner zählenden Dorf überschaubar. Dann machte sich der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann Kemper selbstständig und übernahm das leer stehende Gebäude an der Hauptstraße. Er machte daraus ein Dorfzentrum mit einem kleinen Supermarkt, Imbiss und Geldautomaten. Drei Angestellte und vier Aushilfen arbeiten dort mittlerweile. Kempers Shop & Snack hat alles, was der Apeldorner begehrt. Senioren kaufen Brötchen und heben Geld ab, Jugendliche treffen sich abends bei Currywurst und Pommes, Lkw-Fahrer holen sich einen Kaffee für die Weiterfahrt.

Neben dem Dorfladen floriert auch der FDP-Ortsverein. Innerhalb von fünf Jahren ist die Mitgliederzahl von fünf auf 40 gestiegen, darunter viele Junge. Nur auf die FDP-Spitze im Bund will der Aufschwung in Apeldorn bislang nicht abfärben. "Du hast meine Stimme bekommen, aber eure Leute in Berlin sind nicht wählbar. Solche Sätze höre ich oft", sagt Kemper.