Kiel. Die Schulen in Schleswig-Holstein dürfen künftig bei der Erkrankung eines Lehrers sofort eine Vertretung anheuern. Das beschloss gestern Abend der Koalitionsausschuss von CDU und FDP in Kiel, um den Unterrichtsausfall zu begrenzen. Bisher durften Ersatzlehrer erst nach drei Wochen angeheuert werden. Das Land will zudem den "Vertretungsfonds" so erhöhen, dass der Einsatz von Ersatzlehrern nicht am Geld scheitert.

"Die neue Regelung tritt in den nächsten Tagen in Kraft", sagte FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki. Die Koalition werde ihre "erfolgreiche Arbeit" bis zur Wahl im Mai fortsetzen, meinte CDU-Landeschef Jost de Jager. Zuvor hatte die Koalition ihren jüngsten Krach wie erwartet beigelegt. Die FDP konnte bei den Ersatzlehrern punkten, die CDU beim Gesamtkonzept. Demnach soll der Vertretungsfonds 2013 und 2014 auf jeweils 24 Millionen Euro verdoppelt werden. Mit weiteren drei Millionen wird die Schulsozialarbeit gestärkt. Mehr Geld soll es auch für Straßenplanungen und Breitbandnetze geben. Beschlossen wird der Doppeletat allerdings erst im Dezember, also vom neuen Landtag.

Mit Blick auf den Sparkurs des Landes lehnte die CDU es ab, die Kürzungspläne bei den Lehrern abzuschwächen. Die FDP hatte im Herbst einen Nachschlag von 300 Lehrerstellen gefordert und auf ihrem Wunschzettel zuletzt sogar 600 Stellen notiert. Den Schulterschluss fanden CDU und FDP auch bei der Sicherungsverwahrung.