Nicht noch mehr Gesetze. Klima des Respekts sei wichtig

Pinneberg. Die große Hamburger "Helm-Koalition" aus SPD und CDU, die im Bundesrat eine Gesetzesinitiative anschieben will, um eine bundesweite Helmpflicht für minderjährige Radfahrer einzuführen, kann im Kreis Pinneberg auf Unterstützung der Sozialdemokraten hoffen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann aus Elmshorn sagte auf Anfrage des Abendblatts, er unterstütze eine generelle Helmpflicht für Kinder im Alter bis 14 Jahren.

Ganz anders fällt die Antwort des CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Pinneberg, Ole Schröder, aus Rellingen aus. "Radfahrer sollten weiter selbst entscheiden dürfen, ob sie einen Helm tragen oder nicht. Eltern tragen die Verantwortung, dass ihre Kinder durch einen Helm geschützt sind", sagte Schröder. Auch die Wedeler Parlamentarierin Valerie Wilms von Bündnis 90/Die Grünen ist gegen eine gesetzliche Helmpflicht. "Wir brauchen keine höheren Strafen und keine Aufrüstung der schwächeren Verkehrsteilnehmer, sondern ein Klima gegenseitigen Respekts und der Vorsicht", sagte die Grünenpolitikerin aus dem Kreis Pinneberg.

Vier Radfahrer waren im Jahr 2010 allein im Kreis Pinneberg bei Verkehrsunfällen getötet worden. Die Quote der Helmträger ist im Kreis Pinneberg unter Kindern bis zur vierten Klasse sehr hoch, nimmt unter den Schülern der weiterführenden Schulen jedoch dann sehr stark ab, lautet die Einschätzung der örtlichen Polizei. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte ebenfalls erklärt, über eine gesetzliche Helmpflicht nachzudenken, sollte sich die Tragequote nicht auf deutlich über 50 Prozent erhöhen.

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