Kiel. Schleswig-Holsteins FDP hat das Störfeuer gegen ihren Koalitionspartner CDU vorerst eingestellt. Auf dem Neujahrsempfang der Liberalen in der Kieler "Halle 400" bekannte sich der FDP-Landesvorsitzende Heiner Garg gestern ausdrücklich zum Sparkurs der schwarz-gelben Regierung. "Politik darf nicht das Blaue vom Himmel versprechen." Mit keinem Wort ging Garg auf Schulminister Ekkehard Klug (FDP) ein, der einen Nachschlag von mehr als 450 Lehrerstellen gefordert und damit die CDU gegen sich aufgebracht hatte.

"Wir Liberalen wollen ehrlich sein und den Menschen nur versprechen, was wir einlösen können", sagte Garg. Auch FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki legte das Kriegsbeil zur Seite. Der Spitzenkandidat bemühte sich, knapp 100 Tage vor der Wahl Zuversicht zu verbreiten, und verglich die Lage der FDP mit dem Winter. "Keiner hatte ihn mehr auf dem Zettel, und er ist mit Macht zurückgekommen."

CDU-Landtagsfraktionschef Johannes Callsen dankte der FDP für die "sehr erfolgreiche Regierungsarbeit", stellte aber klar, dass die CDU ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf ziehe. Rückendeckung bekam die FDP von Bundestags-Fraktionschef Rainer Brüderle. "Kubicki ist der bekannteste Politiker in Schleswig-Holstein und eine der markantesten Persönlichkeiten in der Bundes-FDP." Nach der kurzen Ansprache Gargs und der Rede Brüderles dankte er beiden süffisant für die "schwere intellektuelle Kost".