Nach einer fast 250 Kilometer langen Verfolgungsfahrt in James-Bond-Manier hat die Polizei zwei Autodiebe bei Buchholz in der Nordheide festgenommen. Die Täter rasten dabei mit dem in Berlin gestohlenen BMW 530 über Autobahnen, Landstraßen und Ortschaften.

Hamburg. Bei der fünfstündigen Hatz, die auch durch Hamburgs Süden ging, waren 35 Streifenwagenbesatzungen im Einsatz. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Einem dritten Täter gelang die Flucht.

Der Wagen war der Polizei in der Nacht zu Donnerstag auf der A 24 in Höhe Neuruppin aufgefallen. Er war bereits am 10. Juni in Berlin als gestohlen gemeldet worden. Die Täter waren seitdem offenbar mit demselben Kennzeichen unterwegs. Sie reagierten allerdings nicht auf die Aufforderung anzuhalten. Sie gaben Gas und fuhren mit mehr als 200 Kilometern in der Stunde über die Autobahn in Richtung Westen.

In Höhe Gudow sperrten weitere alarmierte Polizisten die Autobahn ab. Dafür baten sie einen Lkw-Fahrer, seinen Schwerlaster auf der A 24 querzustellen. Doch die Autoknacker hielten auch dort nicht an. Ihnen gelang es, unter dem Anhänger hindurchzufahren. Kurz darauf verließen sie die Autobahn. Die Polizei verlor die Täter daraufhin aus den Augen.

Unterdessen rasten die drei über Bundesstraßen auf die A 250 in Richtung Maschen. Fast eineinhalb Stunden blieben sie unentdeckt. Erst auf der B 73 bei Neu Wulmstorf nahmen die Verfolger die Spur des BMW wieder auf. Gegen 4 Uhr erreichten die drei Buchholz. Zur selben Zeit waren dort Feuerwehrleute bei einem Großbrand im Einsatz. Rücksichtslos rasten sie auf die Retter zu. Mehrere Feuerwehrleute mussten sich mit Sprüngen in Sicherheit bringen.

Im benachbarten Holm-Seppensen stellten die Täter dann ihren Wagen ab. Dort versuchten sie einen weiteren BMW kurzzuschließen. Als ihnen das nicht gelang, beschlossen sie, eine Familie in ihrem Haus zu überfallen, um deren Wagen zu stehlen. Kurz darauf erreichte auch die alarmierte Polizei den Tatort. Sie nahm zwei Männer fest, der dritte flüchtete. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um professionelle Autodiebe handelt. Ihre Identität ist bislang völlig unklar. Möglicherweise stammen sie aus Osteuropa.