Berlin (dpa/tmn). Gardinenstangen anbringen, Laminat verlegen oder gar ein Hochbett bauen: Wer mit Sägen, Bohrern, Schleifern und Co. werkelt, kann sich leicht verletzen. Tipps, damit nichts schiefgeht.

Schnittwunden, Prellungen und Co.: Trotz einfacher Handhabung ist der Umgang mit Elektrowerkzeugen nicht immer ganz ungefährlich für Heimwerkerinnen und Heimwerker. Leichtsinn, Zeitdruck oder unsachgemäßer Gebrauch können zu schweren Verletzungen führen. Darauf weist der Tüv-Verband hin.

Damit nichts passiert, sollten Sie beim Werkeln an Ihren DIY-Projekten auch auf die richtige Kleidung achten. Festes Schuhwerk sollte man zum Beispiel auch bei Arbeiten im Wohnzimmer tragen. Denn Socken bergen Rutschgefahr. Die Arbeitskleidung sollte zudem eng anliegen. „Weite Kleidung und lange Schmuckstücke können sich im Elektrowerkzeug verfangen“, warnt André Siegl, Experte für Arbeitsschutz beim Tüv-Verband. „Damit auch Haare nicht in das Werkzeug eingezogen und vom Kopf gerissen werden, gehören längere Haare unbedingt in einen Zopf oder unter ein Haarnetz.“

Beim Schleifen, Feilen oder anderen Arbeiten, bei denen Partikel herumfliegen können, sollten Heimwerkerinnen und Heimwerker außerdem eine Schutzbrille und einen Mundschutz gegen Feinstaub tragen. Wenn es laut wird, vor allem über längere Zeit, gehört ein Gehörschutz auf die Ohren. Handschuhe können dem Tüv-Verband zufolge hingegen eher eine Gefahrenquelle sein. Denn diese können vom Bohrer oder von der Säge eingezogen werden.

Vorsicht vor Stolperfallen

Wichtig ist auch eine aufgeräumte Arbeitsumgebung. Ihre Arbeitsfläche sollte stabil und gut beleuchtet sein, alle Arbeitsmaterialien leicht erreichbar bereitliegen und alle Stolperfallen beseitigt sein. Achten Sie zudem darauf, dass Stromkabel nicht über die Arbeitsfläche laufen oder auf dem Werkstück liegen, damit Sie diese nicht versehentlich durchtrennen.

Nicht vergessen: Wer sich ein neues Elektrogerät angeschafft hat oder sich noch nicht mit dem Gerät auskennt, sollte immer zuerst die Bedienungsanleitung lesen. Bei der Wahl des Elektrowerkzeugs zudem sinnvoll: darauf achten, dass das Gerät angenehm in der Hand liegt. Vor dem Kauf prüft man also am besten Ergonomie, Gewicht und Handhabung persönlich. Dabei kann man beispielsweise auch darauf achten, ob man alle Knöpfe leicht erreichen kann. Bohrmaschine, Winkelschleifer oder Stichsäge sollten Sie beim Werkeln immer mit beiden Händen festhalten.

Der Akkuschrauber ist kein Hammer

Kurzerhand umfunktionieren sollten Sie die Geräte übrigens besser nicht - auch wenn es verlockend sein mag, den Griff des Akkuschraubers auch mal als Hammer zu benutzen. Solche Aktionen können das Werkzeug beschädigen, warnt der Tüv-Verband. Nicht nur für die Arbeitsergebnisse, auch für die eigene Sicherheit sei es zudem wichtig, den passenden Bohrer oder das richtige Sägeblatt zu verwenden. Denn sitze der Bohrer oder das Sägeblatt nicht fest, seien Unfälle vorprogrammiert.

Nach getaner Arbeit reinigen Sie Ihre Werkzeuge am besten, kontrollieren sie und tauschen verschlissenes Zubehör aus. Schließlich sei eine stumpfe Säge weniger sicher als eine scharfe. Ein Hammer mit einem lockeren Griff könne mehr Schaden anrichten als einer mit festsitzendem. Und ein Elektrowerkzeug mit einem ausgefransten Kabel könne einen Stromschlag verursachen, so der Tüv-Verband.

Laut den Experten ebenfalls wichtig: ausreichend Zeit fürs DIY-Projekt einplanen, sich ganz auf die Arbeit daran fokussieren und sich nicht von der Aufregung über eine Renovierung mitreißen lassen. Denn bei der Arbeit mit Elektrowerkzeugen würden Ruhe und Besonnenheit helfen, Unfälle zu vermeiden.