Vom Kleinkind bis zum Jugendlichen: Die Einrichtung soll vielseitig einsetzbar sein und je nach Alter auch erweitert werden können

Anfangs braucht es nicht viel: ein Sprossenbett, eine Wickelkommode und einen Schrank. Fertig ist die Babymöbel-Erstausstattung, die im Idealfall über die Jahre erweitert werden kann. So könnte die Wickelkommode zum Stauraummöbel werden und das Bettchen ermöglicht mit weniger Sprossen dem Kleinkind das selbstständige Ein- und Aussteigen. Etwas größere Kinder benötigen ebenfalls nicht viele Möbel, dafür sollten diese robust sein – und, wenn es nach den Kids geht, gern auch fantasievoll. Sei es das Abenteuerbett im Piraten-Look oder das Kuschelbett für die kleine Ballerina, die auf Pink und Weiß steht.

Doch schon wenig später fliegen Bauklötze, Kuscheltiere und Abenteuerbett aus dem Kinderzimmer raus. Stattdessen sind dann Computer und ein Flatscreen angesagt. „Im Teenager-Alter funktionieren viele Jugendzimmer als Mini-Apartments, in denen alles Kindliche uncool ist. Beliebt sind dann vor allem modern aussehende, gern auch farbige Möbel, die viel Stauraum für Klamotten und ausreichend Platz für Technik bieten, vor allem aber zum gemeinsamen Chillen geeignet sind. Die Jugendlichen wissen da heute sehr genau, was sie wollen“, sagt Joachim Marks, Geschäftsführer von Möbel Schulenburg in Wentorf. Im Trend seien Möbel, die sich immer wieder neu kombinieren lassen. „Einzel-Module sind derzeit ein großes Thema, wobei die Elemente nicht unbedingt aus einem Programm stammen müssen“, erklärt Marks.

Ein weiteres großes Thema seien begehbare Eckkleiderschränke, die fast schon die Anmutung eines kleinen Ankleidezimmers haben. Ein Hersteller, der bei Schulenburg gut läuft, ist Rudolf. Die Programme Straight.up, Loop und Chill out sind in der Linienführung mit farbigen Akzenten oder ruhiger mit den Korpusfarben Cremeweiß, Eiche Nachbildung und Graubeige erhältlich und stehen für vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, weil sie natürlich auch untereinander kombinierbar sind.

Ein aus quadratischen Grundelementen bestehendes Modulsystem, das sich individuell je nach Lust und Laune immer wieder neu zusammenstellen lässt, gibt es vom dänischen Hersteller Montana, der im Stilwerk vertreten ist. „Die Module sind sehr vielfältig gestaltet mit Schubkästen, offenen Regalen, geschlossenen Elementen und bieten in verschiedenen Systemmaßen Stauraum für diverse Utensilien, Hifi- und Soundmodule. Jugendliche können hier ihrer Kreativität beim Einrichten freien Lauf lassen“, sagt Shopleiterin Isabelle Heintzsch. Gerade auch für Zimmer mit „Problemzonen“ sei das System sehr gut geeignet, weil es in jede kleine Nische oder in ungünstig geschnittene Winkel oder Ecken passt – und später in die erste eigene Wohnung sowieso.

Wie Sybille Scharbau vom Möbelhaus Scharbau berichtet, sind viele ihrer Kunden mit dem Möbelprogramm now! von Hülsta sehr zufrieden. „Das Programm, das mittlerweile schon ein Klassiker ist, zeichnet sich durch seine moderne Zeitlosigkeit aus. Mit den verschiedenen Farben und Modulen lassen sich immer wieder neue Stile kreieren.“ Jugendliche, die es lieber dezent mögen und auffällige Farben nur als Accessoire wählen, können auch mit einer Vitrinenbeleuchtung Akzente setzen. Über eine Fernbedienung lassen sich die Farben je nach Stimmung auswählen. Sybille Scharbaus Erfahrung ist auch, dass sich die meisten Jugendlichen ein großzügig bemessenes Bett, mindestens 1,40 Meter breit, wünschen. Und wenn es räumlich möglich ist, darf es natürlich gern auch ein Boxspringbett sein – weil es so gemütlich ist.

Lars Benke vom Bettenhaus Benke warnt davor, Heranwachsenden ausgediente Matratzen zu geben. „Damit tun Eltern sich und dem Nachwuchs keinen Gefallen“, sagt er. Der Grund: Normale Matratzen mit fünf oder sieben Zonen sind für Personen, die eine Körpergröße von 1,50 Metern unterschreiten, ungeeignet, weil sie eine Fehllagerung der Wirbelsäule verursachen. Dadurch könne es zu massiven Rückenproblemen kommen. Besser geeignet seien Matratzen ohne Zonierung. Beim Liegen wird die Schulter entlastet und das Becken nicht hochgedrückt. Wichtig ist auch eine gute Unterfederung für Kinder und Jugendliche im Wachstum.

Wer vom Bodenbelag im Kinder- und Jugendzimmer lange etwas haben will, sollte Parkett oder einen hochwertigen kurzen Teppich wählen, der frei von Schadstoffen ist. Sehr gefragt seien derzeit sogenannte Designbeläge, berichtet Rainer Wilstermann vom Raumausstatter Tebolo: Designplanken aus Vinyl in eleganten Holzoptiken sorgen für ein wohnliches Ambiente, farbige Designfliesen setzen auch hier Akzente.