Nutzer der smarten Haushaltsgehilfen zeigen sich laut Stiftung Warentest zufrieden. Es gibt jedoch noch Defizite

Saugen, Putzen, Spülen – viele Dinge, die im Haushalt erledigt werden müssen, sind auf die Dauer lästig. Wie schön wäre es, wenn ein Roboter das erledigen könnte. „Das ist längst keine Utopie mehr“, sagt Claudia Oberascher, Projektleiterin der Initiative Hausgeräte+ der HEA Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung in Berlin. „Es gibt schon zahlreiche Roboter in deutschen Haushalten. Sie sehen nur nicht so aus, wie man es aus Science-Fiction-Filmen kennt.“

Ein Saugroboter ist eine flache, etwa 15 bis 20 Zentimeter dicke Scheibe auf kleinen Rollen. So gelangt er auch unter Möbel. „Diese Geräte gibt es schon seit einigen Jahren, jetzt sind sie aber viel besser geworden“, findet Werner Scholz, Geschäftsführer der Hausgeräte-Fachverbände im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. „Anders als früher, wo sie sich nach dem Zufallsprinzip durch die Wohnung bewegten, sind sie heute so intelligent, sich Hindernisse zu merken und besonders schmutzige Stellen mehrmals zu bearbeiten.“ Und sie kämen mittlerweile sogar in die Ecken.

Noch sind Saugroboter ein Nischenprodukt. Wie viele von ihnen ihren Dienst in den Haushalten leisten, ist schwer zu sagen. Grob geschätzt wurden im vergangenen Jahr 200.000 bis 250.000 verkauft, der Absatz ist laut Scholz gestiegen.

Diese Roboter halten die Wohnung selbstständig sauber. Je nach Programmierung fahren sie mehrmals wöchentlich durch die Zimmer. Ist der Akku leer, kehren sie zurück an die Station, laden sich auf und machen dann dort weiter, wo sie aufgehört haben. „Man sollte aber darauf achten, dass nicht zu viel auf dem Boden herumliegt“, rät Claudia Oberascher.

Stellen, an die der Sauger nicht herankommen soll, können mit Metallleisten abgesperrt werden. Hindernisse wie flauschige Teppiche, hohe Schwellen, Treppen oder Kabel schaffen die Helfer in der Regel nicht. Aber es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen. „Man sollte vor dem Kauf testen, was das Gerät kann“, sagt Werner Scholz. „Am besten, man lässt es sich vorführen.“

Die Saugleistung der smarten Helfer komme aber längst nicht an die von sehr guten Staubsaugern heran. Wer die Roboter nutzt, muss also trotzdem ab und zu gründlich per Hand reinigen. „Aber um einen großen Raum permanent in Ordnung zu halten, sind sie durchaus geeignet“, wägt Scholz ab.

Auch andere Roboter im Haus und Garten lohnen sich nur dann, wenn sie regelmäßig und auf möglichst großen Flächen eingesetzt werden. „Ein Fensterputzroboter, der auf jeder kleinen Scheibe neu anfangen muss, macht wenig Sinn. Dann kann man schneller per Hand putzen“, räumt der Experte ein. „Aber auf großen Glasflächen sieht das schon anders aus – besonders wenn sie schwer zu erreichen sind.“

Rasenroboter fühlen sich auf möglichst nicht allzu verwinkelten Flächen wohl. Sie arbeiten ebenfalls selbstständig. Wird ihr Akku schwächer, laden sie sich auf – und mähen dann weiter, Tag für Tag, Woche für Woche. Aber es kommt auch vor, dass sie sich verfahren oder an Hindernissen stecken bleiben. „Nur im Idealfall ersetzen Rasenroboter den Gärtner“, sagt daher Christiane Böttcher-Tiedemann von der Stiftung Warentest. Und nicht jedes Gerät stoppt zuverlässig, wenn es mit Hindernissen kollidiert. Teils laufen die Messer weiter, falls man das Gerät an der falschen Stelle anhebt. Die Messer können Kindern gefährlich werden.

Eine Umfrage von Stiftung Warentest im vergangenen Jahr zeigt jedenfalls: Wer einen Saugroboter hat, ist damit zum großen Teil zufrieden. Fast 84 Prozent der Befragten gaben dies an. Danach eigneten sie sich gut zur Zwischenreinigung, orientierten sich prima in der Wohnung und seien sogar einfach zu programmieren.

Tatsächlich wird aber auch hier bemängelt, dass sie im Vergleich zu Staubsaugern schwächeln. Weder reinigten sie gründlich noch gelangten sie gut in die Ecken. Manche Besitzer mögen auch das Geräusch nicht und monieren, dass ihre Reinigung schwer ist und sich die Helfer auch mal verkalkulieren. Mit dem Resultat, es dann nicht mehr rechtzeitig zur Ladestation zu schaffen.

Roboter müssen übrigens nicht unbedingt mobil sein. Im Grunde sind alle Haushaltsmaschinen, die programmiert werden und Dinge automatisch erledigen, kleine Roboter. „Viele unserer Hausgeräte sind schon so intelligent, dass sie selbstständig arbeiten und sogar eigene Entscheidungen treffen können“, sagt Oberascher und verweist dabei auf die neue Generation an Geschirrspülern und Backöfen.