Worauf sollte man beim Kauf einer Eigentumswohnung achten? Es werden häufig Objekte angeboten, die zwar aus dem Jahr 1900 stammen, jedoch ein neu ausgebautes Dachgeschoss haben. Man kann dann zwar von einem Neubau ausgehen, andererseits handelt es sich doch um einen Altbau. Sollte man die Finger von solchen Objekten lassen? Und gibt es ein Baujahr, wo man bedenkenlos kaufen kann?

Nein, das gibt es nicht, selbst bei Neubauten empfehlen wir jedes Detail, einschließlich des Bau- bzw. Kaufvertrages, kritisch zu beleuchten. Da Laien das erfahrungsgemäß selten so gut können wie Profis, raten wir sowohl beim Kauf eines Bestandsbaus (Altbaus) als auch beim Neubau einen Experten hinzuzuziehen. Die Kosten für ihn bleiben überschaubar (etwa 123 Euro die Stunde), dafür können Sie aber sicher sein, dass Sie nicht die Katze im Sack kaufen und auch nicht weit höhere Beträge wegen nachträglich festgestellter Mängel auf sie zukommen. Zum Wohnungskauf gehören immer die kritische Begehung der Wohnung – am besten zu verschiedenen Zeitpunkten – und das Einsehen der Teilungserklärung sowie der Protokolle der jeweiligen Eigentümerversammlungen. Hierdurch wird schnell erkennbar, welche Maßnahmen für die Zukunft anstehen, wie hoch die Rücklagen sind und ob es hierüber eventuell Streit innerhalb der Eigentümergemeinschaft gibt. All dies entscheidet mit darüber – unabhängig vom Zustand der Wohnung und den dort zum Einsatz gekommenen Materialien –, ob Sie einen guten Kauf machen. Der Verwalter muss ihnen Einblick in die Unterlagen gewähren. Eine Checkliste wichtiger Fragen enthält unser kostenloser Ratgeber „Die Eigentumswohnung“ (unter www.vpb.de herunterzuladen)

Expertin: Eva Reinhold-Postina, Sprecherin des Verbandes privater Bauherren, vpb.de

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