Am Esstisch wird nicht nur gegessen – hier spielt sich das Familienleben ab. Gemütliche Stühle gehören dazu

Der Esstisch ist häufig zentraler Mittelpunkt des Lebens daheim. An ihm wird längst nicht mehr nur gemeinsam gegessen, sondern auch gearbeitet, gespielt und geklönt. Um gut genutzt werden und optimal wirken zu können, benötigt ein Esstisch möglichst viel Platz, er sollte daher nicht beengt stehen. Darüber hinaus sollte er sich in optischer Hinsicht harmonisch in das bestehende Wohnambiente einfügen.

Angesichts der immens großen Auswahl an Esstischen – ob aus massivem Holz, mit Tischplatten aus Kunststoff, Glas, Corian oder Keramik – sollte es nicht schwerfallen, das passende Exemplar und den persönlichen Favoriten zu finden. Allerdings ist es ratsam, vor dem Kauf den zur Verfügung stehenden Raum auszumessen und sich Gedanken darüber zu machen, wie viele Personen normalerweise am Tisch sitzen und für welche maximale Gästezahl er ausreichen soll.

Wie Innenarchitekt Heyco Hoops von Gärtner Möbel in der Hamburger City berichtet, sind skandinavisch anmutende Entwürfe derzeit voll im Trend. „Außerdem setzen viele Hersteller auf Tische mit Zement- und Betonoberflächen. Auch Tische aus Marmor oder zumindest mit Oberflächen aus Marmor gab es zum Beispiel auf der Mailänder Möbelmesse viel zu sehen“, sagt Hoops. Ein Beispiel dafür ist der massive runde Marmortisch Tobi-Ishi vom Label B&B Italia, der auch in einer Version mit einer Tischoberfläche aus Zement erhältlich ist. Eher filigran dagegen kommt der Tisch Robin von MDF Italia daher. Er hat eine dünne Betonbeschichtung, die auf eine Glasplatte aufgetragen ist. Der puristisch anmutende Tisch ist wahlweise in quadratischer oder rechteckiger Form, in zwei Farben und verschiedenen Größen lieferbar.

Tina Vogt von der Wäscherei empfiehlt den Tisch Tavolo Tailor von Presotto. Er hat ebenfalls eine Beton-Oberfläche und gekreuzte Metallbeine. „Wer viel Platz hat, entscheidet sich meistens auch für einen großen Tisch, an dem viele Menschen Platz finden. Wenn weniger Platz vorhanden ist, dann ist ein Tisch mit einer ausgeklügelten Ausziehfunktion die beste Alternative“, so der Rat der Einrichtungsexpertin. Ein zeitloser Tisch, dem man die Ausziehfunktion nicht ansieht, ist der Varus vom Hersteller Scholtissek. Er gehört bereits zu den Klassikern unter den modernen Massivholztischen, was sicherlich nicht nur an seiner komfortablen Handhabung, sondern auch an seiner edlen Formensprache liegt. Auch der neue Esstisch Tadeo von Walter Knoll ist im Handumdrehen vergrößerbar. Die massiven Tischplatten lassen sich leicht aufschieben und nach dem Verlängern leise wieder schließen. Dafür sorgt ein mechanischer Selbsteinzug. Der Esstisch Tadeo steht in Varianten mit und ohne Auszugsmechanik, mit Massivholzfüßen oder lackiertem Wangengestell aus Aluminium zur Auswahl. Der mit klassisch-zeitlosem Design bestechende „Delta“ (ab 995 Euro) aus dem Hause Ton – den Nachfolgern des legendären Michael Thonet – bietet ebenfalls mehrere Sitzvarianten. Vier, sechs oder acht Personen finden an dem aus massiven Buchenholz gefertigten Tisch Platz, der dank seines minimalistischen Looks nicht nur in Küchen und Esszimmern, sondern auch in Büros ein gern gesehener (Dauer-)Gast ist.

Zum Esstisch Tadeo macht sich der Stuhl Deen von Walter Knoll besonders schön. Seine konischen Beine verdanken einer hochmodernen Technologie ihre filigrane Eleganz: Mit Hydroforming, einer Methode, die ursprünglich für die Automobilindustrie entwickelt wurde, können Metallrohre mittels Innendruckveränderung in Form gebracht werden. Der Sitz des Stuhls ist komfortabel gepolstert, der flexible Rücken unterstützt die Bequemlichkeit. Neu in der Deen-Familie sind die Modelle mit hohem Rücken und Kunststoffarmlehne.

Stühle haben meistens eine Sitzhöhe von 46 Zentimetern. Standardmaß für den Abstand zwischen Sitzhöhe und Tischoberkante ist 30 Zentimeter. Wer Stühle mit Armlehnen anschaffen will, sollte genauestens darauf achten, dass diese mit dem Esstisch nicht nur eine optische Einheit bilden, sondern auch unter den Tisch passen.

Ein gemütlicher schlanker Stuhl mit vergleichsweise hohen Armlehnen ist der Youma von KFF (ab 498 Euro), einer Designschmiede aus Lemgo, die nach eigenem Aussagen Wert auf Perfektion legt, auf Mainstream verzichtet und modischen Schnickschnack ablehnt. Ganz nach Wunsch kann der Youma auf markant ausgestellte Beine aus Naturholz, auf ein Fußkreuz aus Stahl oder ganz klassisch auf vier Füße gestellt werden. Ein großes Repertoire an Leder- und Stoffbezügen räumt Gestaltungs-Spielraum ein. Sehr elegant wirkt der Newcomer in der Filzvariante (zu beziehen in Hamburg unter anderem über Anamundi, Cramer und Beckmann). „Zu den Klassikern unter den Stühlen gehören nach wie vor Freischwinger, zum Beispiel von Nouvion“, sagt Tina Vogt. Der Hersteller hat außerdem etliche Tischbänke im Programm, etwa als gepolsterte Version im angesagten Retro-Stil. Wer seine Gäste darauf Platz nehmen lässt, darf sich aber nicht wundern, wenn diese viel länger als geplant zu Besuch bleiben.