Die neuen Küchen überzeugen mit wohnlichem Design – hinter den Kulissen regieren Hightech und Komfort

Die Küche ist schon lange kein reiner Arbeitsraum mehr. Angesichts des Trends zum in den Wohnraum integrierten Kochbereich werden die Ansprüche an das Design immer höher. Dem tragen die Hersteller Rechnung: Neben einer überwiegend gradlinig-dezenten Formensprache zeichnen sich die neuen Küchen durch einen attraktiven Mix aus hochwertigen Werkstoffen wie Holz, Glas, Keramik und Edelstahl aus. Außer dem Klassiker Weiß ziehen erdige und sandfarbene Naturtöne die Blicke auf sich. „Trendverdächtig sind zudem Farbkombinationen in Schwarz und Weiß, aber auch die Kombination von Grau und Pastelltönen“, sagt Ulrike Besirsky aus der Küchenausstellung von Peter Jensen.

Im Bereich der grifflosen Fronten dominieren Hochglanz- und Acryl-Oberflächen sowie seidenmatte Lacke. Stark im Kommen sind auch pflegeleichte Glasfronten, so die Beobachtung von Holger Schmidt aus dem Möbelpark Sachsenwald. Fronten aus Kunststoff seien ebenfalls nicht zu vernachlässigen. „Fast alle gängigen Hersteller sind dazu übergegangen, die Kanten nicht mehr an den Korpus zu kleben, sondern sie mit einem Laser zu verarbeiten. Dadurch werden sie quasi unsichtbar“, erläutert Schmidt.

Ein weiterer Trend im Küchenbereich sind dünne Arbeitsplatten, oftmals kaum einen Zentimeter stark. „Sie sind aus Stein, Kunststoff oder Glas und sehen sehr edel aus“, sagt Ulrike Besirsky. Hinter dem wohnlichen Design verbirgt sich viel Komfort. „Hochwertige Ordnungssysteme und ausgeklügelte Stauraumkonzepte ermöglichen einen leichten Zugriff auf Vorräte und Küchenutensilien", sagt Frank Hüther, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e. V. (AMK). Hinzu kommen raffinierte Beschläge und elektrische Öffnungsunterstützungen für Auszüge und Türen. Ein durchdachtes Innenleben hat zum Beispiel die Küche Classic-FS/Xylo von Leicht. Die Schubladen und Auszüge sind mit dem von Leicht exklusiv entwickelten Ordnungssystem Q-Box ausgestattet. Das Design basiert auf einer Kombination von hellem Eichenholz und schwarzen Bodenprofilen, die Wangenregale der Küche sind in dem neuen Farbton „Mohair“, einem warmen, hellen Grauton, lackiert. Dazu fügen sich die extrem dünne Keramikarbeitsplatte und das nahtlos integrierte, rechteckige Keramik-Spülbecken perfekt ein.

Eine gute Lösung im Schrankbereich sind Klappen-Systeme, auf Wunsch auch mit elektrischer Öffnungsunterstützung. Sie bieten einen bequemen Zugriff, den vollen Überblick und eine gute Raumausnutzung, so zum Beispiel für Kaffeeautomat, Küchenmaschine oder andere Kleingeräte, die im Schrank benutzt werden können.

Ein Material, das sich längst im Küchenbereich etabliert hat, ist Naturholz. Ein Spezialist für Küchen aus Holz ist der österreichische Hersteller Team 7. Das Programm reicht von der Einstiegsküche L1 bis hin zu den Hightech-Küchen K7 und Vao. Holz hat den Vorteil, dass es sehr belastbar ist. So können Flecken, Dellen und Kratzer einfach ausgebessert oder entfernt werden. Für Küchenfronten, Laden und Türen verwendet der Hersteller formstabile Dreischichtplatten aus dem eigenen Werk. Sie sind formaldehydfrei verleimt, besonders maßhaltig und verzugssicher – Feuchtigkeit kann ihnen nichts anhaben.

Ein Beispiel für zeitgemäße Küchenergonomie ist die höhenverstellbare Arbeitsplatte der K7-Küche. Wird die Küche nicht genutzt, tritt sie durch die heruntergefahrene Arbeitsplatte in der Raumwirkung zurück. Der Küchenblock übernimmt dann die Funktion einer Anrichte und integriert sich ins Wohnbild, ohne den Raum zu dominieren. „Eine ideale Lösung für offene Wohnräume“, ist Team-7-Designer Sebastian Desch überzeugt.

Vom Holz in der Küche ist auch Walter Pape vom Küchenstudio Küche exklusiv in Bönningstedt angetan. Es sei ein Material, dessen Ästhetik in Kombination mit Materialien wie Edelstahl, Lack oder Glas gut zur Geltung komme: „Dieses Prinzip machen sich viele Hersteller zu eigen. Dabei erlebt vor allem die Eiche eine Renaissance.“