Das besondere Objekt: Der Prähistoriker Alfred Rust errichtete das Gebäude 1934 in Ahrensburg

Das Schild vor dem Landhaus am Naturschutzgebiet weist zur Burg Arnesvelde, die im Jahr 1200 als 2,5 Hektar große Anlage gebaut wurde und deren Reste noch heute als Erdwälle erkennbar sind. Es ist das erste Haus am Weg zu der Burg, die das Wappen von Ahrensburg ziert, und es liegt direkt am Naturschutzgebiet - dem Ahrensburg-Stellmoorer Tunneltal. Aus der anderen Perspektive gesehen, befindet sich das Landhaus in der ruhigen Wohnstraße am Ende der Sackgasse.

Auf dem rund 2500 m² großen Grundstück baute Alfred Rust für seine Familie 1934 dieses Haus, das - stilgerecht und modern saniert - zum Verkauf steht. Den Forscher, der zunächst eine Elektrikerausbildung machte und später Vorlesungen über Vorgeschichte, Biologie und Kunstgeschichte besuchte, zeichnete vor allem Beharrlichkeit und ein unerschütterlicher Glaube an die Existenz eiszeitlicher Kulturreste im Tunneltal aus. Tatsächlich fand er 1933 nach vielen Mühen endlich ein riesiges 1,50 Meter langes eiszeitliches Rentiergeweih. Rust entdeckte damit den ersten Rentierjägerplatz Nordeuropas. Ihm gelang überdies der Nachweis, dass hier bereits vor 13.000 Jahren Menschen lebten.

Als die heutigen Eigentümer das Haus des Prähistorikers vor 17 Jahren von der Tochter Rusts kauften, stand es noch inmitten zahlreicher Kiefern und Tannen. Kaum vorstellbar, denn schon in der Diele fällt vor allem die lichtdurchflutete Halle mit dem Blauklinker-Fußboden, dem weiß geschlämmten Kamin und dem angrenzenden Wohnraum ins Auge. Dieser ist wie ein Wintergarten an das Haupthaus angebaut, denn Alfred Rust erweiterte das ursprünglich kleine Haus in den Folgejahren immer wieder, um Platz für seine stetig wachsende Sammlung prähistorischer Funde zu haben.

Vom Wohnraum hat man einen wunderbaren Blick in den Garten, der an das Naturschutzgebiet grenzt und von den Eigentümern mit viel Aufwand und Liebe zum Detail angelegt wurde. Sie schufen dort viele lauschige Plätze zum Sonnen und Ruhen. Je nach Sonnenstand findet sich deshalb jeweils das passende Plätzchen - bei schlechtem Wetter im Gartenhäuschen.

Sylter Fenster geben den Räumen des gemütlichen Hauses seinen besonderen Stil. Die Originaltüren mit den entsprechenden Originalbeschlägen sind erhalten. Die Küche wurde aus Buche maßgefertigt und hat zudem einen kleinen Essplatz. Im Erdgeschoss befinden sich als weitere Räume ein Arbeitszimmer (23 m²), ein Gäste-WC mit Dusche sowie das ehemalige Museum Alfred Rusts (18 m²). Hier bewahrte der Wissenschaftler und spätere Hobbymaler seine zahlreichen Sammlungen auf.

Im Obergeschoss des Landhauses befinden sich zwei weitere Räume von 18 und 15 m² sowie ein Bad mit einer großen Eckwanne. Das voll unterkellerte Haus hat überdies eine Sauna, die zusammen mit dem Anbau 2003 entstand. Das Siebenzimmerhaus mit einer Wohnfläche von insgesamt rund 180 m² eignet sich laut Maklerin Gabriele Vierheller von Vierheller & Compagnie für eine Familie mit einem oder zwei Kindern oder auch als Zwei-Generationen-Haus. Zudem besteht auf dem Grundstück die Option, etwa 950 m² für ein weiteres Einfamilienhaus abzutrennen. Der Kaufpreis für das Objekt beträgt 1,2 Millionen Euro.