Jetzt ist die ideale Zeit, um auf dem Papier Beete zu gestalten und dort Lücken zu füllen

Das Gartenjahr 2013 beginnt am Küchentisch: Neben einer Tasse Tee stapeln sich Kataloge mit bunten Bildern. Daneben liegen eine Liste und eine Zeichnung vom Garten. Isabelle Van Groeningen, Leiterin der Gartenschule der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem, schaut sich erst einmal Fotos an, die sie im vergangenen Jahr geknipst hat. "Mindestens einmal im Monat sollte man Bilder vom Garten machen", empfiehlt sie. Die Fotos der einzelnen Beete legt man nebeneinander und vergleicht. Lücken, die aufkommen, wenn eine Pflanze verblüht ist, oder Dinge, die einen stören, fallen so dokumentiert leichter auf. Dann erstellt die Expertin eine grobe Liste, was sie das Jahr über verändern will. "Ich strukturiere um: Was will ich behalten, braucht aber einen neuen Platz? " Auch die Höhen der Pflanzen schaut die Gartendozentin sich an: Was wächst den Sommer über höher oder breiter, als man es eigentlich will? So kann sie einen Schnitt rechtzeitig einplanen. Und was muss eventuell ganz weg?

Robert Markley rät, das lieber zweimal zu bedenken: "Wer einen alten Baum rausreißt, weint ihm vielleicht Jahre später nach", sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Gartenbaumschulen in Haan (Nordrhein-Westfalen). Der Grund: Es dauert lange, bis ein neuer Baum die Größe des alten Baums erreicht hat. Er rät, den Pflanzplan nicht nur grob zu skizzieren. "Am besten ist eine maßgetreue Skizze."

Danach beginnt der schöne Teil des Planens: Kataloge mit tollen Pflanzenbildern anschauen. Um sich selbst nicht zu überfordern und nur von bunten Bildern leiten zu lassen, sollte man sich auf die Fakten stützen, rät Markley. "Am besten nur das auswählen, was mit den Standortbedingungen klarkommt."

Für den Vorgarten eignen sich Pflanzen, die zu allen Jahreszeiten gut aussehen, denn das ist der Teil des Grundstücks, der selbst im Winter gut frequentiert ist. So sollte man auch winterblühende Pflanzen miteinbeziehen oder bedenken, dass Aspekte wie Formen, Kontraste und Strukturen einen Hingucker darstellen. Manche sommergrünen Gehölze haben beispielsweise eine schöne Rinde, die im Winter auffällt. Und auf Gräsern legen sich Raureif und Schnee ab, wie der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) hervorhebt. Er rät, auch vor Fenstern auf eine entsprechende Bepflanzung zu achten.

Gerade in kleinen Gärten sollten die wenigen Pflanzen möglichst viel können - also im Frühjahr blühen, im Sommer Früchte tragen und im Herbst eine schöne Blattfärbung haben. Auch muss die Mischung im Beet stimmen. Denn Blütenfarben wie das Weiß der im Winter angesagten Christrosen und das Gelb einiger Nadelgehölze kommen vor dunkellaubigen Immergrünen gut zu Geltung, erläutert der BGL.

Markley warnt davor, ohne ein Konzept im Kopf ins Gartencenter zu gehen. "Es ist wie beim Kochen", vergleicht Van Groeningen. "Man sollte nicht mit leerem Magen in den Supermarkt gehen." Denn dort nehme man das mit, was einem ins Auge fällt - und es werde schwierig, daraus in der Küche eine Mahlzeit zusammenzustellen. Stattdessen müsse das Menü schon vor dem Einkauf feststehen.