Selbstbewusst präsentiert sich der Bundesverband Deutscher Fertigbau zu seinem 50. Geburtstag. In Süddeutschland ist der Fertigbau sehr erfolgreich.

Eine Lanze will er für das moderne Fertighaus brechen. Jeder siebte Bauherr entscheide sich hierzulande schon für ein Haus in Holzfertigbauweise, hebt Johannes Schwörer, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, bei seinem Besuch in Hamburg hervor. Aber dann muss er auf Nachfrage zugeben, dass der Marktanteil im Norden mit acht Prozent recht mager ausfällt gegenüber den 27 Prozent in Süddeutschland. An den Preisen und der Qualität der Häuser könne es nicht liegen, ist sich Schwörer sicher - auch in seiner Funktion als Geschäftsführer der SchwörerHaus KG. "Eher liegt es daran, dass im Süden die Holzbauweise von jeher verbreiteter ist als im Norden."

Kein Grund jedoch, den Kopf in den Sand zu stecken. Der Verband begeht in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag und präsentiert aus diesem Anlass 45 moderne Entwürfe seiner Mitglieder in dem Buch "Das Fertighaus Buch. Moderne Architektur - nachhaltig gebaut. Reportagen. Trends, Innovationen" (29,95 Euro). Schwörer ist sicher: "Im Markt für Fertighäuser steckt noch viel Musik drin." Zum einen werde die Bevölkerung immer älter. "Davon profitieren wir, denn gut 40 Prozent unserer Käufer gehören der Generation 55 plus an", sagt der Verbandschef. "Diese Menschen wollen nicht nur schwellenfrei wohnen, sondern auch ohne Stress bauen." Dies garantierten Fertighausanbieter, indem sie in Verträgen nicht nur klare Angaben zum Leistungsumfang, sondern auch zur Bauzeit und zum Festpreis machten. "Immerhin sind in 92 Prozent aller Bauvorhaben teure Nachfinanzierungen notwendig", sagt Schwörer. "Dies zeigt, wie wichtig klare Vereinbarungen im Vorfeld sind."

Punkten könnten BDF-Mitglieder auch mit Musterhausausstellungen, in denen Kaufinteressenten eine Vorstellung davon bekämen, wie ihr Haus aussehen könnte. "Viele erkennen meist erst bei der Begehung der Häuser, worauf sie Wert legen und ob der Grundriss ihren Vorstellungen entspricht", sagt Schwörer. Änderungen führten nicht immer zu einem Kostenaufschlag. "Wenn Wände wegfallen oder in der Ausstattung gespart wird, kann das Haus auch preiswerter ausfallen."

Längst habe der Großteil der Käufer aber erkannt, dass es keinen Sinn mache, an der Energieeffizienz der Häuser zu sparen. "Schon jetzt errichten wir in der Mehrheit Häuser der Effizienzklasse 55 und 70." Das sind Gebäude, die gegenüber dem Referenzhaus der Energieeinsparverordnung (Effizienzklasse 100) höchstens 55 bzw. 70 Prozent der Wärmeenergie verbrauchen. "Wir sind aber schon einen Schritt weiter, indem wir Häuser entwickeln, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen", hebt Schwörer hervor. Gemeint sind Energie-Plus-Häuser.

Einen eigenen Entwurf hat die SchwörerHaus KG bereits vorgelegt. Das Haus ist seit Oktober 2010 am Firmenstandort in Hohenstein-Oberstetten zu sehen. Ein zweites Energie-Plus-Haus soll bald in der Musterhausausstellung Köln-Frechen eröffnet werden. Unabhängig davon wird das Haus auch im besagten Buch vorgestellt.

Es ist dabei keinem starren Konzept unterworfen. Der Entwurf sieht Varianten mit geneigten Dächern in unterschiedlicher Ausprägung und Fassadengestaltung vor. So könne man auch aufs Budget reagieren, hebt Schwörer hervor. Das Basishaus mit knapp 140 m² Wohnfläche kostet in der Grundversion circa 245 620 Euro.

Auch auf eine andere Sorge der Menschen habe man bereits reagiert, sagt der BDF-Präsident. "Die Menschen wollen nicht aus räumlichen Gründen ins Altersheim ausweichen müssen." Deshalb habe man Module entwickelt, mit denen man ein Haus problemlos aufstocken oder ebenerdig ergänzen könnte. Mit Bad und Küche sind sie gut gedämmt ab 60 000 Euro erhältlich.