Vom Wäschetrockner bis hin zum Heim-Büro: Die zehn größten Energieverbraucher in den eigenen vier Wänden und wie man Geld sparen kann.

Strom wird in Deutschland teurer und teurer, und die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien treibt die Preise ab 2013 weiter in die Höhe. 2012 entfiel bereits ein Viertel der Energiekosten eines durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalts auf Strom - Tendenz steigend. Für immer mehr Haushalte entwickelt sich Strom langsam aber sicher zu einem Luxusgut. Während die Politik nach Wegen sucht, die Verbraucher zu entlasten, bleibt diesen zunächst nur, sich möglichst energieeffiziente Geräte anzuschaffen und durch bewussten Umgang den Verbrauch zu senken. Das Potenzial ist in den meisten Haushalten vorhanden. Wird es ausgeschöpft, kann es Stromverbrauch deutlich reduzieren und das Portemonnaie entlasten. Stromfresser sind fast überall anzutreffen. Eine aktuelle Studie der Universität Bonn hat die zehn schlimmsten unter ihnen ausgemacht. Prinzipiell aber gilt: Bei allen Prozentwerten handelt es sich um Durchschnittswerte. Abhängig von der jeweils eingesetzten Technologie, der Handhabung, Haushaltsgröße und -zusammensetzung kann der Stromverbrauch im individuellen Heim erheblich davon abweichen.

Auf Platz zehn landet das Geschirrspülen, dessen durchschnittlicher Anteil am gesamten Stromverbrauch bei 5,1 Prozent liegt. Besonders unwirtschaftlich ist das Spülen per Hand, vor allem, wenn Warmwasser über Strom generiert wird. Günstiger ist also das Spülen in der Maschine - aber auch nur, wenn diese voll beladen ist.

Platz neun gehört der elektrisch betriebenen Umwälzpumpe in der Heizungsanlage, sie transportiert das erwärmte Wasser zu den Heizkörpern. Ihr Stromanteil beläuft sich auf sechs Prozent. Ein altes Modell durch eine neue, energieeffiziente Pumpe zu ersetzen, rentiert sich schnell, hat die Stiftung Warentest errechnet. Zwischen 100 bis 130 Euro Stromkosten sollen so pro Jahr einzusparen sein.

Den achten Platz belegt der Wäschetrockner. Was Sonne und Wind umsonst tun, lässt er sich mit 6,6 Prozent des Stromverbrauchs bezahlen. Wer nicht darauf verzichten will oder kann, sollte über ein Modell mit Wärmepumpentechnologie nachdenken - trotz noch recht hoher Preise. Prinzipiell sollte ein Trockner - mit möglichst vorgetrockneter Wäsche - nur gut befüllt eingeschaltet werden. Diverse elektrische Hausgeräte, darunter Staubsauger, machen im Durchschnitt 7,7 Prozent des Haushalts-Stromverbrauchs aus und belegen Platz sieben. Bei Staubsaugern ist zu beachten, dass eine hohe Leistungsaufnahme nicht einer hohen Saugleistung entspricht. Über die echte Saugleistung sollte man sich beim Kauf genau informieren. Manchmal kann auch die Wahl des Küchenhelfers Strom und Geld sparen. So lässt sich etwa ein Brötchen auf dem Toaster stromsparender aufbacken als im Backofen, und ein Liter Wasser ist im Wasserkocher schneller und effizienter aufbereitet als auf dem Elektroherd. Generell zu hinterfragen ist der Einsatz von Elektro-Kleingeräten wie elektrischen Dosenöffnern oder Messern.

Auch wenn das Kochen mit neun Prozent des Stromverbrauchs auf Platz sechs landet, sollte man sich den Appetit nicht verderben lassen. Wer mit Gas kocht, hat da natürlich gut lachen, doch auch "Stromkocher" können sparen, wenn sie die richtige Technik und auch clever kochen. So verbrauchen moderne Ceran- oder gar Induktionskochfelder wesentlich weniger Energie als etwa alte Masseherdplatten. Es paar kleine energiesparende Kniffe: Mit Deckel auf Pfanne oder Topf kochen, denn "oben ohne" kostet das Dreifache an Energie. Kochgeschirr sollte auf die Herdplatte passen. Ist es zu klein, wird Energie verschwendet. Das Kochen mit Restenergie ist ein echter Tipp: Nudeln, Reis, Rührei & Co müssen nicht bis zum Ende der Garzeit mit voller Herdleistung gespeist werden. Das rechtzeitige Reduzieren bzw. vollständige Abschalten erfordert ein wenig Übung, spart dann aber enorm.

Platz fünf mit 9,7 Prozent geht an die Beleuchtung. Mit dem langsamen Erlöschen der Glühbirnen wird sich das bald bessern. Eine echte Alternative sind die "Licht emittierenden Dioden". Experten sehen LED als Beleuchtung der Zukunft, die die ungeliebten Energiesparleuchten zu einer Übergangslösung machen.

Zweistellig wird es beim Kühlschrank, der mit 10,4 Prozent den vierten Platz einnimmt. Ohne ihn geht es nicht, weswegen sich neben der Anschaffung eines Modells der höchsten Energieeffizienzklasse (A+++) auch ein bedachter Umgang empfiehlt. Experten empfehlen eine Betriebstemperatur von sieben Grad Celsius. Zudem sollten nie heiße Speisen hineingestellt werden, weil das den Stromverbrauch in die Höhe treibt. Auch sollte die Tür so selten und so kurz wie möglich geöffnet werden, damit möglichst wenig warme Luft eindringt, die wieder gekühlt werden muss. Kühlschränke sollten zudem keinen Wärmequellen ausgesetzt werden: Eine Platzierung direkt neben dem Herd ist ebenso ungünstig wie direkte Sonneneinstrahlung.

Die elektrische Warmwasserbereitung hat sich auf den dritten Platz gespült. Da in vielen Haushalten Wasser durch Gas, Solarenergie oder andere Technologien erwärmt wird, fällt der Posten im Durchschnitt mit 11,9 Prozent noch moderat aus. Wo Wasser elektrisch erwärmt wird, sind es sogar 27,7 Prozent. Duschen statt Baden, Wasser nie länger als nötig laufen lassen und die Hände auch mal mit kaltem Wasser waschen - das sind die effektivsten Spartipps. Mit ebenfalls 11,9 Prozent schlägt der Bereich TV und Audio zu Buche. Vor allem Stand-by-Verbrauch ist vermeidbar, indem TV, Stereoanlage, Boxen etc. bei Nichtbenutzung vom Netz genommen werden. Am besten funktioniert das mit abschaltbaren Steckdosenleisten.

Negativer Sieger ist das Heimbüro mit einem Anteil von 12,9 Prozent. PC, Drucker, Faxgerät, Netzteile, WLAN-Router und Co. saugen geradezu Strom. Sie müssen nicht permanent eingeschaltet sein, auch hier helfen abschaltbare Steckerleisten. Übrigens: Ein Laptop verbraucht bis zu 70 Prozent weniger Energie als ein PC.