Außer den beiden traditionsreichen Auktionshäusern Sotheby's und Christie's in London ist auch das Dorotheum in Wien in der Branche hoch angesehen - und es kann für sich in Anspruch nehmen, eines der ältesten Auktionshäuser der Welt zu sein. Bereits im Jahr 1707 wurde es vom österreichischen Kaiser Joseph I. als "Versatz- und Fragamt zu Wien" gegründet. Seit 1901 ist das Dorotheum in einem ehemaligen Kloster in der zentral gelegenen Dorotheergasse 17 im 1. Wiener Bezirk angesiedelt. Alljährlich finden hier mehr als 600 Live-Auktionen statt.

Das im neoklassizistischen Stil errichtete Palais Dorotheum wurde vom bekannten Wiener Ringstraßenarchitekten Emil Ritter von Förster entworfen und bietet großzügige Schauräume und 13 Auktionssäle in einem beeindruckenden Ambiente. Allein das Stiegenhaus - so wird in Österreich das Treppenhaus genannt - ist sehenswert. Kaiser Franz Joseph ließ es sich 1901 nicht nehmen, das neu erbaute Auktionshaus persönlich einzuweihen.

Bis heute finden im Dorotheum viele internationale Auktionen statt. Der Schwerpunkt liegt auf moderner und zeitgenössischer Kunst, der Kunst des 19. Jahrhunderts, Juwelen und Schmuck, Uhren, Silber, Glas und Porzellan, Jugendstil, Möbeln, Skulpturen, Meisterzeichungen sowie den Alten Meistern. Seit Herbst 2001 befindet sich das Dorotheum im Besitz privater Eigentümer, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den unverwechselbaren Charme des Auktionshauses zu erhalten und Wien gleichzeitig als bedeutenden Auktionsstandort auszubauen.

Aber nicht nur Antiquitäten oder Schmuck wechseln die Besitzer, auch Kuriositäten kommen unter den Hammer. So zahlte zum Beispiel 2008 ein Unbekannter 1100 Dollar für die Reste eines 17 Jahre Kuchenstücks von der Hochzeit von Charles und Diana - für Marzipan und Zuckerguss.