Bundesrat will Erleichterungen für Vermieter durchsetzen

Vor einem Jahr, am 1. November 2011, verschärfte der Gesetzgeber die Kontrolle von Trinkwasseranlagen in Mehrfamilienhäusern. Nun hat der Bundesrat am 12. Oktober eine Novelle der Novelle beschlossen, die nach Einschätzung des BfW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen erhebliche Erleichterungen für Vermieter mit sich bringen könnte. So soll die Frist für die erste Legionellenprüfung vom 31. Oktober 2012 um 14 Monate auf den 31. Dezember 2013 verlängert werden, da zunächst die Untersuchungs- und Meldekapazitäten der Untersuchungsstellen und zuständigen Behörden erweitert werden müssen. Auch sollen Trinkwasseranlagen nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle drei Jahre geprüft werden und Untersuchungsergebnisse dem Gesundheitsamt nicht mehr in jedem Fall, sondern nur auf Verlangen vorgelegt werden.

Nach Informationen des BfW prüft das Gesundheitsministerium derzeit die Änderungswünsche der Länderkammer, eine Zustimmung könnte aber bis Ende November erfolgen. Franco Höfling, beim BfW Referent für Recht und Energie, rät Eigentümern dennoch, jetzt schon mal Kontakt zum jeweiligen Gesundheitsamt aufzunehmen und sich dort zu erkundigen, welche Unternehmen mit der Überprüfung der Trinkwasseranlagen beauftragt werden könnten. "Dabei sollten Vermieter und Verwalter möglichst viele Aufgaben an das jeweilige Unternehmen delegieren, um das Haftungsrisiko zu minimieren."

Auf Vermieter in Hamburg könnten 30 Millionen Euro an Investitionen für Modernisierungen zukommen. Experten rechnen jedoch vor, dass damit auch Vorteile verbunden sind. "Die Sanierung schützt nicht nur die Gesundheit. Ein modernes Trinkwassersystem kann bis zu 15 Prozent der Energiekosten einsparen", sagt Karsten Woelk von Solvis, Hersteller von Solarheizungen und Trinkwassersystemen. Er empfiehlt, die Wassererwärmung mit einer Solaranlage zu kombinieren. Die Maßnahme ermögliche es Vermietern, insgesamt 30 Prozent Energie einzusparen und die Mieter per Umlage an den Investitionskosten zu beteiligen.