Handtuchhalter, Seifenspender oder die WC-Papierrolle werden oft an der Badezimmerwand befestigt, die gefliest ist. Und wer hier den Bohrer falsch ansetzt, kann Kacheln zum Zerspringen bringen. Oder geht das Risiko ein, eine Wasser- oder Stromleitung zu treffen, wie Michael Pommer, Trainer bei der Heimwerkerschule DoitYourself (DIY)-Academy in Köln, betont. Daher sollte die Stelle zunächst mit einem Leitungssuchgerät überprüft werden.

Bei glatten Glasuren bietet es sich an, die gewünschte Position des Lochs auf der Fliese mit einem Hammer und einer Reißnadel anzuknacken, empfiehlt die Stiftung Warentest in Berlin. In dieser kleinen Vertiefung könne die Bohrerspitze nicht mehr abrutschen. Bis die Fliese und der Putz durchgebohrt sind, sollte ohne Schlag gearbeitet werden, da man mit dieser vibrierenden Bewegung besonders feste Materialien durchbrechen kann. Diese Funktion darf auch nur dann eingeschaltet werden, wenn die Wand unter der Fliese aus Beton oder Vollstein besteht, wie die Stiftung Warentest rät. Bei Lochziegeln, Porenbeton und Bims könne das Schlagbohren die Steinstruktur zerschlagen und ein zu großes Bohrloch entstehen. "Eine Besonderheit gilt bei Dübellöchern in Feinsteinzeugfliesen oder Natursteinfliesen. Das harte Material lässt sich nur mit Diamantbohrkronen bohren", sagt Pommer. Und diese Diamantbohrkrone müsse währenddessen mit Wasser gekühlt werden, da sie sich ansonsten sehr rasch abnutze.

Das Anbohren der Fliesen ist auch in Mietwohnungen erlaubt: "Mieter dürfen übliche Gegenstände wie Spiegel, Hängeschränke, Toilettenpapier- und Handtuchhalter im Bad befestigen", sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. Die Rechtsprechung toleriert ungefähr 20 bis 30 Bohrlöcher. Der Mieter ist allerdings zu Schadenersatz verpflichtet, wenn er Kacheln über das erforderliche und übliche Maß hinaus anbohre.

"Wo die Fugen der Fliesen breiter sind als die Dübel, sollte zwischen den Platten gebohrt werden", raten die Experten. Der Vorteil: Diese Löcher können leichter und fast unsichtbar wieder verschlossen werden. Die Fugen sind oft aber nur zwei bis drei Millimeter breit - zu klein, um einen Dübel zu setzen, ohne die Fliesenränder zu beschädigen. Lässt es sich nicht vermeiden, eine Fliese in der Fläche anzubohren, sollte der Rand gemieden werden und das Bohrloch möglichst mittig liegen.

Für leichte Halter empfehlen die Fachleute Universaldübel. Für Handtuchhalter seien Langschaftdübel dagegen besser, da sich der lange Schaft im Porenbeton verspreize. Auch leichte Hängeschränke können so sicher befestigt werden. Ein Handwaschbecken, ein Hängeschrank oder ein Handgriff sollten dagegen mit einem Porenbetonanker angebracht werden. Dieser Anker hat ein Gewinde, das sich in den Beton schneidet.