Berlin. Wer an Farbe denkt, resümiert häufig über das zukünftige Aussehen der zu streichenden Wände oder über die Wahl der Lackart beim nächsten Autokauf. Viel interessanter ist jedoch das, was die Natur in Jahrtausenden entwickelt hat: "Holz besitzt hinsichtlich der Farbgebung und auch der Maserung einen einzigartigen Variantenreichtum. Jedes Stück Holz ist ein Unikat, das es so kein zweites Mal auf der Welt gibt", erklärt Thomas Goebel, Geschäftsführer des Gesamtverbandes des Deutschen Holzhandels (GD Holz).

Die Farbpalette von Holz reicht von hellen, bisweilen sogar weißlichen Tönen des Ahorns oder rötlichem Holz von Kiefer und Kirschbaum über das mit seinen Brauntönen beeindruckende Holz von Eiche und Nussbaum bis hin zu exklusiven, schwärzlichen Varianten von Wenge und Ebenholz.

Zur Farbe kommt die abwechslungsreiche Struktur dazu

Beim Thema Farbe ist hinsichtlich der Individualität von Holz noch lange nicht Schluss: Auch die Maserung der verschiedenen Holzarten zeigt ein eigenes Bild. Darüber hinaus unterscheidet sie sich sogar innerhalb der Holzart von Baum zu Baum.

Während zum Beispiel Bäume wie die Eiche oder die Kiefer eine intensive Holzstruktur haben, besitzen Kirschbaum und Birke sehr feine Maserungen, während Erle und Apfelbaum fast keine Maserungen zeigen. "Nimmt man also das Thema Farbe und kombiniert es mit der Holzstruktur, so ergibt sich eine schier unerschöpfliche Vielfalt, die man in den eigenen vier Wänden unterbringen kann - sei es als Bodenbelag, als Möbel oder auch als Wand- und Deckenverkleidung", so Goebel.

Wer sich für einen bestimmten Holzfarbton und eine bestimmte Holzstruktur entschieden hat, steht vor dem Problem, wie er dieses intensive optische Erlebnis am besten hervorhebt oder dezent in den Hintergrund treten lässt.

"Ein Patentrezept gibt es da eigentlich nicht. Nur so viel: Zu dunkel oder zu hell sollte die Kombination von Boden, Wand und Decke mit den ausgesuchten Möbeln nicht ausfallen. Dunkle Hölzer und dunkle Möbel wirken erdrückend, während sehr helle Hölzer mit hellen Möbeln auf Dauer optisch anstrengend werden können", erklärt der Holz-Experte.

So wirke beispielsweise die sehr helle Birke gut mit Farben wie Blau oder Gelb, während das rötliche Holz des Kirschbaums gut mit Weiß oder Grau und das bräunliche Holz des Nussbaums gut mit Rottönen kombiniert werden könne. "Letztendlich bleibt es aber dem Geschmack des Bewohners überlassen, welchen Stellenwert er edlem Holz bei der Einrichtung von Haus oder Wohnung einräumt und wie er das feine Naturmaterial mit weiteren Gegenständen kombiniert", sagt Goebel. "Die Auswahl an Holzfarben ist groß - wer sich nicht sicher ist, welche Farbe wirklich passt, sollte auf jeden Fall mit den Experten im Holzfachhandel sprechen. Dann wird es ein Top-Ergebnis geben, das auch nach vielen Jahren noch Freude macht."