Wenn das Budget knapp ist, lassen sich Energiekosten auch durch Einzelmaßnahmen senken

In Zeiten unsicherer Finanzmarktentwicklungen und des Misstrauens in die Aktienmärkte gewinnen Investitionen in Werte wie Gold und Immobilien zunehmend an Attraktivität. Was aber, wenn man bereits eine Immobilie besitzt und einen Betrag von circa 10 000 bis 25 000 Euro investieren möchte? Dann lohnt es sich, diese Summe in das eigene Haus hineinzustecken und so den Wert der Immobilie zu steigern. Entweder man investiert in den Wohnkomfort oder in Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten. Welche Investitionen sich rentieren und wie man Einzelmaßnahmen aufeinander abstimmen kann, lässt sich am besten anhand eines Modellhauses (Grafik) veranschaulichen.

Es wurde 1960 erbaut und bietet eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Das Gebäude hat einen unbeheizten Spitzboden und einen Keller. Der Gaskessel, der sowohl für die Heizung als auch die Brauchwassererwärmung genutzt wird, stammt aus dem Jahr 1992. Damit hat das Modellhaus einen Endenergiebedarf von 61 000 Kilowattstunden und Energiekosten von etwa 4000 Euro im Jahr. Anhand dieses Hauses lassen sich unterschiedliche Modernisierungsmaßnahmen durchspielen, bei denen die Richtlinien der Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt (WK Hamburg) angewendet werden, sodass innerhalb Hamburgs die gewählten Maßnahmen gefördert werden.

Mithilfe einer Gebäudethermografie lässt sich zunächst überprüfen, an welchen Stellen Wärme am Haus entweicht. Gerade bei älteren Immobilien ist dies oft bei der obersten Geschossdecke, dem Dach, der Außenfassade sowie Fenster und Türen der Fall. Da Wärme nach oben steigt, ist die Dämmung der obersten Geschossdecke wichtig. Schon dadurch können circa fünf Prozent des Heizwärmebedarfs eingespart werden. Die Maßname kostet etwa 1000 Euro, davon übernimmt die WK Hamburg 360 Euro.

Die größten Einspareffekte lassen sich aber zunächst mit einer Dämmung der äußeren Gebäudehülle erzielen. Der Energiebedarf des Hauses kann damit um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Die Investitionssumme für diese Maßnahme liegt bei ca. 23 000 Euro und wird mit 1920 Euro bezuschusst. Damit lassen sich die jährlichen Energiekosten auf ca. 2080 Euro pro Jahr senken. Nun zu den Fenstern: Ihre Erneuerung würde mit einer Dreifachverglasung an die 12 000 Euro kosten, davon kommen von der WK etwa 500 Euro als Zuschuss. An Energiekosten spart man allerdings nur sechs Prozent. Unterschätzen sollte man aber nicht den verbesserten Sonnen- und Lärmschutz und den erhöhten Wohnkomfort, der mit neuen Fenstern verbunden ist.

Die Dämmung der Außenwände und die Erneuerung der Fenster sollten als ein Maßnahmepaket verstanden werden, sodass gar nicht erst die Gefahr der Schimmelbildung entsteht. Da die Abstimmung solcher Maßnahmen wichtig ist, sollte man nach Möglichkeit einen Energieberater hinzuziehen, der für seine Beratung vor Ort etwa 625 Euro nimmt. Die WK fördert dies im Rahmen des Hamburger Energieausweises mit 250 Euro. Vorteil dieser Vorgehensweise: So hat man einen Handlungskatalog, dem man nach Dringlichkeit und Wichtigkeit folgen kann.

Bei unserem Modellhaus kann der Austausch der Heizungsanlage (Gaskessel von 1992) inklusive gedämmter Leitungen im Keller zu einer Einsparung von 23 Prozent der Energiekosten führen. Das sind weitere 920 Euro im Jahr. Die Investitionskosten betragen im Gegenzug zwischen 8000 und 10 000 Euro. Im Modellhaus wurde zusätzlich eine Solarthermieanlage installiert, die circa 8000 Euro kostet. Dadurch kann man nochmals über 30 Prozent der Energiekosten einsparen. Für diese Anlage gibt es zudem einen Zuschuss der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in Höhe von 500 Euro.

Am 23. November findet ab 17 Uhr im Harburger Rathaus ein kostenfreier Informationsabend für Immobilienbesitzer statt. Weitere Termine im Rahmen der Informationskampagne unter www.modernisierungskampagne.de . oder unter Tel. 38 03 84-0.