Das Solitärmöbel erlebt eine kleine Renaissance

Er prägt den Charakter und ist das Schmuckstück jedes Raums: Der Solitär. Er ist herausragendes Einzelstück, ein Hingucker. Gerade Schränke, die oft viel Platz einnehmen und obendrein eine wuchtige, schwere Form haben, werden gern als Blickpunkt eingesetzt.

Darum entscheiden sich viele Menschen dazu, in bestimmten Räumen ihres Hauses oder ihrer Wohnung einzelne Möbelstücke an eine freie Wand zu stellen, wo sie in besonderer Weise zur Geltung kommen. "Unsere Kunden kaufen gern Einzelschränke, um die Raumgestaltung eines Zimmers aufzulockern", sagt Henrik Marks von Marks Einrichtungen. "Wer sich für einen solchen Schrank entscheidet, stellt ihn häufig an eine repräsentative Stelle im Wohn- und Essraum oder im Eingangsbereich, wo er als Highlight wirken kann", so Marks.

Marks verkauft Einzelschränke, die zugleich zeitlos und modern sind. Das Augenmerk liegt dabei auf der Qualität des Materials, der Verarbeitung und den schön gestalteten Fronten. "Unser Klassiker ,WK Maxim' ist seit etwa fünf Jahren in unserem Programm", sagt Marks, "der Schrank hat zwei Türen, deren Lamellen wie zwei imaginäre Sägeblätter ineinander versetzt sind, sodass eine interessante Optik entsteht." Neu im Sortiment ist das Modell "WK Pure", ein Kassettenschrank mit leicht abgeschrägten Fronten in jeder Kassette. In der lackierten Variante bricht sich darin das Licht, sodass sich der Schrank von seiner Umgebung absetzt. Beide Modelle kosten rund 4000 Euro und können entweder in Lack oder matt gestaltet werden. Ihre Innenausstattung ist variabel, je nachdem, wie sie genutzt werden soll, als Geschirr-, Bar- oder Medienschrank.

Stefan Jeschke, Innenarchitekt bei Clic im Stilwerk meint, es gebe derzeit eine "kleine Renaissance" des Einzelschranks. "Eine Weile gab es nur Regale und Lowboards, doch nun bekommen wir zum ersten Mal wieder Schränke ins Sortiment." Der Vorläufer dieser Art Solitär sei der Bauernschrank, der als repräsentatives Möbel in der Diele gestanden habe.

Seit 25 Jahren handelt Stefan Boberg mit Antiquitäten. Auch er erkennt heute einen Trend hin zum Schrank als Blickfang: "Wie damals auf großen Gehöften, als der sogenannte Bauernschrank im Eingangsbereich stand, finden wir heute im Flur oder einem anderen Raum wieder öfter Schränke, die nach etwas aussehen sollen", sagt er. "Beliebt sind Ein- und Mehrtürer, die etwa zwei Meter hoch sind", sagt Boberg. "Sie stammen meist aus Dänemark und sind im Shabby-Look gehalten, das mögen unsere Kunden. Alte Möbel erzählen eine Geschichte, sie haben Patina. Es bleibt eine Wärme, gerade wenn sie als Einzelstücke im modernen Umfeld stehen."