Informationskampagne der ZEBAU startet im November. Im Abendblatt geben die Experten Tipps

Immobilienbesitzer sind nicht hilflos steigenden Energiekosten ausgesetzt. Am effektivsten ist eine Strategie, die zum einen den Heizbedarf senkt, zum anderen aber auch erneuerbare Energien nutzt, um sich von den Energiepreissteigerungen bei Öl, Gas und Strom unabhängig zu machen. Zusammen mit den Experten des Zentrums für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt (ZEBAU) wird das Abendblatt in den nächsten Wochen die verschiedenen Optionen aufzeigen, die eigene Immobilie energieeffizient zu sanieren. Hintergrund dafür ist die am 1. November im Bezirksamt Hamburg-Nord (Robert-Koch-Straße 17, von 17 bis 21 Uhr) startende Energie- und Modernisierungskampagne. In deren Rahmen wird die ZEBAU auch in anderen Bezirken und über die Stadtgrenzen hinaus in den nächsten Monaten kostenlos und unabhängig über Möglichkeiten der Sanierung und Modernisierung aufklären und individuelle Beratungen anbieten. Mehr dazu unter www.zebau.de .

Am Anfang einer jeden Modernisierung sollte der Energieausweis stehen. Dieser zeigt nicht nur den Energiebedarf bzw. -verbrauch an, er enthält zugleich erste Empfehlungen zu möglichen Modernisierungsmaßnahmen. Der ausstellende Energieberater wird zugleich aufzeigen, welche Maßnahmen zuerst ergriffen werden sollten. Eine Liste qualifizierter Berater kann unter www.modernisierungskampagne.de abgerufen werden.

Wie Untersuchungen zeigen, werden 75 Prozent des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten für die Erzeugung von Raumwärme genutzt. Maßnahmen, die diesen Anteil senken, sparen Nebenkosten ein und entlasten die Umwelt. Wer beispielsweise die alte Heizungsanlage gegen eine neue austauscht, kann den Heizwärmeverbrauch um mehr als 30 Prozent senken. Dabei sollte dringend geprüft werden, ob die alte Anlage durch eine kleinere ersetzt werden kann. Auch der Austausch von Bestandteilen der Heizungsanlage, z. B. der Umwälzpumpe, kann beträchtliche Einsparungen bringen.

Um den Energiebedarf eines Hauses zu senken, ist die Außenhülle von großer Bedeutung. Wer sie umfassend modernisiert, kann den Bedarf um bis zu 70 Prozent senken. Neben den Außenwänden, dem Dach und der Kellerdecke spielen auch Fenster und Türen eine wichtige Rolle. Damit sich kein Schimmelpilz bilden kann, ist es wichtig, Maßnahmen an diesen Bauteilen aufeinander abzustimmen. Diese rentieren sich besonders dann, wenn sie mit anfallenden Arbeiten und Reparaturen kombiniert werden. Wer also vorhat, die Dachziegel auszutauschen, sollte eine Dämmung des Daches erwägen.

Neben energetischen und finanziellen Vorteilen ziehen Modernisierungen häufig auch weitere positive Effekte nach sich, zum Beispiel die ästhetische Aufwertung des Hauses, Erhöhung des Einbruchschutzes und Verbesserung der Wohnqualität. Besonders deutlich wird dies bei Lüftungsanlagen. Sie sorgen dafür, dass auch belastende Stoffe wie Pollen und Ruß außerhalb des Hauses bleiben. Davon profitieren nicht nur Allergiker.

Der beste Weg, sich von Energiepreissteigerungen unabhängiger zu machen, ist, den Einsatz von erneuerbaren Energien einzubeziehen. Die Nutzung der Sonnenenergie zur Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung rentiert sich meist nach wenigen Jahren. Auch die Verwendung von Holzpellets als Brennstoff sollte bei Planungen erwogen werden.

Zur Frage der Finanzierung: Die KfW-Bankengruppe fördert Energiesparmaßnahmen durch zinsgünstige Darlehen und bietet Zuschüsse zu Einzelmaßnahmen ( www.kfw.de ) an, die durch das jeweilige Geldinstitut vermittelt werden. Weitere Zuschüsse geben die BAFA für erneuerbare Energien ( www.bafa.de ), die Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt ( www.wk-hamburg.de ) für die Modernisierung der Außenhülle und die Stadt ( www.hamburg.de ) für Solarthermie- und Pelletanlagen. Zusätzlich bieten Banken und Sparkassen Modernisierungskredite an - auch ohne grundbuchliche Absicherung der Immobilie.

Mehr Informationen unter Tel. 38 03 84-0.

Teil 2, 5. November: Die kleine Lösung