Zur Anpassung der Police regelmäßig den gesamten Hausrat erfassen

Mit 30 000 Euro Versicherungssumme für ihre Zwei-Zimmer-Wohnung fühlte sich Webdesignerin Frauke K. gut versichert. Als bei einem Einbruch der neue Flachbild-Fernseher verschwand, schaute sie dennoch etwas in die Röhre: Nur gut zwei Drittel des Kaufpreises von 1000 Euro wollte der Hausrat-Versicherer erstatten - trotz einer so hohen Versicherungssumme?

Wie viel Wert sich in einer Wohnung angesammelt hat, wird meist unterschätzt. Schon einige Anzüge oder Kostüme können mehrere Tausend Euro ausmachen. Maßgeblich für die Hausratversicherung ist stets der "Neuwert", der notwendig wäre, um beschädigte oder verschwundene Sachen wiederzubeschaffen.

Wenn sich im Schadenfall herausstellt, dass der Hausrat einen höheren Wert hatte, liegt eine "Unterversicherung" vor. "Wurde Hausrat für 50 000 Euro nur mit 30 000 Euro versichert, dann wird auch der einzelne Schaden diesem Verhältnis entsprechend reguliert", sagt Borna Wakiel, Hausrat-Experte der Gothaer Versicherung.

Die Versicherer bieten als Ausweg eine Pauschallösung an, den sogenannten "Unterversicherungsverzicht". Wird pro Quadratmeter ein Mindestwert versichert (meist 600 bis 700 Euro, je nach Gesellschaft), verzichtet der Versicherer bei Unterversicherung darauf, die Leistung zu kürzen.

Wird der gesamte Hausrat durch Feuer vernichtet, so zahlt der Versicherer maximal die Versicherungssumme. Bei Unterversicherung bleibt eine Versicherungslücke. "Das kann ein Kunde verhindern, indem regelmäßig eine Bestandsaufnahme des Hausrats gemacht und die Versicherungssumme anpasst wird", sagt Borna Wakiel.