Das Erdbauunternehmen rückt an, um das Grundstück einzuebnen, Mutterboden zu verteilen und eine Kiesauffahrt zu erstellen.

Auch wenn der Estrich trocknet und im Haus erst einmal nichts passiert: Für unser Grundstück gilt das nicht. Das Erdbauunternehmen rückt an, um das Grundstück einzuebnen, Mutterboden zu verteilen und eine Kiesauffahrt zu erstellen. Die Erdbauer legen, wie schon beim letzten Mal auf der Baustelle, in einem Tempo los, das einen staunen lässt. Innerhalb von drei Tagen ist alles fertig. Unser Haus hat eine Auffahrt, das Grundstück ist eingeebnet und der Teich sauber ausgehoben.

So könnte man direkt mit Rasen aussäen loslegen, aber es kommt ja leider immer anders, als man denkt. Nur einen Tag später öffnet der Himmel seine Schleusen und lässt Wassermassen auf Kuddewörde hinunterprasseln. Tiefe Rinnsale zeigen sich an der Hangseite, die Teichränder stürzen immer weiter ein, der Mutterboden wird weggespült. Bis spätabends bessern wir Tag für Tag die abgerutschten Hangstellen aus und tauschen bei den tiefsten Pfützen den Boden gegen Kies aus, damit das Wasser besser versickern kann. Zumindest unsere Rigole, in die unsere Dachentwässerung fließt, hält all dem stand, hier tritt kein Wasser aus.

Wir hoffen auf eine Verschnaufpause, doch es schüttet weiterhin wie aus Kübeln. Mein Mann Clint und ich beschließen, den Hang so schnell wie möglich zu bepflanzen, damit die Erde durch das Wurzelwerk besser gehalten wird. Als erste Maßnahme werden Lupinen ausgesät, deren lange Wurzeln den Boden lockern und als Gründüngung später wieder in die Erde eingearbeitet werden können. Zusätzlich graben wir eine Abflussrinne rund um das Grundstück, um das Wasser kontrolliert zu leiten. Eine Höllenarbeit, vor allem im strömenden Regen.

Himmlische Freude bereiten uns daher die ersten trockenen Tage, zumal wir auch Besuch vom Gartengott bekommen. Jedenfalls prangt dieses Wort in dicken Lettern auf dem T-Shirt unseres Garten- und Landschaftsbauers. Er erstellt Eingangspodeste für Haupt- und Nebeneingang aus alten, gebrauchten Granitsteinen. Das Ergebnis ist tatsächlich himmlisch: Die Podeste sind eine echte Augenweide.

Fotos unter www.abendblatt/bautagebuch

An dieser Stelle berichtet Sandra von Zabiensky über ihre Erfahrungen beim Hausbau