Verband Deutscher Wohnungsunternehmen sieht sozialen Frieden gefährdet

Kein gutes Haar lässt der Verband Deutscher Wohnungsunternehmen (VNW) an der Bundesregierung und ihrer derzeitigen Wohnungs- und Städtebaupolitik. "Die geplanten Kürzungen gefährden den sozialen Frieden, vernichten Arbeitsplätze und sind ökonomisch unvernünftig", sagte VNW-Verbandsdirektor Joachim Wege auf der dreitägigen Arbeitstagung in Lübeck.

Seit 2009 habe der Bund die Förderung des Wohnungswesens halbiert. Das vor zwei Jahren aufgelegte KfW-Förderprogramm "Altersgerecht umbauen" wolle die Bundesregierung ganz abschaffen. Und nun sei auch noch die Kürzung der Städtebauförderungsmittel und des Programms "Soziale Stadt" geplant. Letzteres soll von bisher jährlich 100 Millionen Euro auf 28 Millionen Euro in 2011 und 40 Millionen Euro in 2012 schrumpfen. "Die Bundesregierung spart am falschen Ende", rügte Wege. In den Städten müsse einer Gettoisierung und einer Spaltung der Gesellschaft entgegengewirkt werden.

Nicht nachvollziehbar sei auch, dass der Bund die Förderung des altersgerechten Umbaus von Wohnungen einstellen wolle. "Die Pflegekassen werden massiv überfordert, wenn wir den Menschen das, was sie wollen - länger in den eigenen vier Wänden betreut zu leben - vorenthalten", sagte Wege. Eine Heimunterbringung käme den Staat viel teurer. "Wer Integrationsgipfel veranstaltet, den Zusammenhalt der Gesellschaft beschwört, die Energiewende und Klimaschutz ausruft und einen Mangel an altersgerechtem Wohnraum beanstandet, sollte nicht die Förderprogramme eindampfen, die nachweisbar seit Jahren erfolgreich wirken." Zumal ein Euro Städtebauförderung acht Euro Investitionen auslöse.