Eine Umfrage unter Immobilienverwaltern zeigt es deutlich: Der Traum von einer neuen, attraktiveren Wohnung kann schon bei der Wohnungsbesichtigung schneller platzen als gedacht. So nannten mehr als 91 Prozent der Immobilienverwalter unseriöses Auftreten als Hauptgrund, wenn Interessenten bereits bei der Wohnungsbesichtigung durchfallen. Eine unsichere finanzielle Lage wird dagegen von 56,3 Prozent der Befragten als Ausschlusskriterium gewertet. Das zeigt eine Umfrage des regionalen Immobilienportals kalaydo.de, an der sich 103 Immobilienverwalter im Juli 2011 beteiligt haben. Danach sind auch laute oder unerzogene Kinder bei der Wohnungsbesichtigung für 57,3 Prozent der Hausverwalter nicht gerade förderlich.

Überraschende Ergebnisse erbrachte die Umfrage bei den bevorzugten Berufsgruppen: Auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangieren bei Vermietern entgegen der allgemeinen Annahme nicht Beamte (52,4 Prozent) oder Angestellte im öffentlichen Dienst (65,1 Prozent), sondern Angestellte in der freien Wirtschaft (79,6 Prozent) sowie Handwerker (69,9 Prozent), die anfallende Reparaturen in der Wohnung am besten gleich selbst durchführen können. Anders sieht es hingegen bei freischaffenden Künstlern und Freiberuflern im kreativen Bereich aus: Lediglich 12,6 beziehungsweise 18,5 Prozent der Verwalter geben diese Berufsgruppen als bevorzugt an. Die Zugehörigkeit zu sozialen Randgruppen - aufgrund von politischer Einstellung, sexueller Ausrichtung oder kulturellem Hintergrund - sehen 20,4 Prozent der Befragten als ein Ausschlusskriterium an.

Damit der Wohnungswunsch also in Erfüllung gehe, sollte man auf ein sympathisches Auftreten achten, rät Joachim Vranken, Geschäftsführer von kalaydo.de. Hilfreich sei auch eine solide finanzielle Lage (82,5 Prozent) beziehungsweise eine Festanstellung mit sicherem Einkommen (70,9 Prozent), wie die Umfrage weiter zeige. "Besonders in Ballungszentren geht es auf dem Immobilienmarkt mitunter ähnlich zu wie im Kampf um begehrte Jobs", sagt Vranken.