Beim neuen Selbstlagerhaus in Wandsbek variieren die Flächen zwischen einem und 22 Quadratmetern

Wenn Jobst Böhning, Vorsitzender des Hamburger Spendenparlaments, einen Informationsstand vorbereitet, führt ihn sein Weg zunächst in das Self Storage (Selbstlagerhaus) in der Wandsbeker Straße 81-83. In dem vor wenigen Wochen neu eröffneten Haus der Firma Secur ( www.secur.de ) hat das Spendenparlament einen kleinen Lagerraum gemietet, in dem es alles aufbewahrt, was es für einen Infostand benötigt. Abends bringt Böhning die Sachen wieder zurück. Das sei viel besser, als sie in ihrem kleinen Büro zu lagern.

Das neue Self Storage in Wandsbek sei mit 1700 Lagerräumen bundesweit das größte, sagt Secur-Geschäftsführer Christian Lohmann. In Hamburg haben in den vergangenen Jahren mehrere Unternehmen Selbstlagerhäuser gebaut. Die Idee stammt aus den USA. Jede Stadt habe jedoch ihre Besonderheiten, hat Lohmann erfahren, der nicht nur in Hamburg Häuser betreibt, sondern auch unter anderem in Berlin und auf Sylt. "2003 haben wir in Hamburg in der Kieler Straße begonnen. Dort gibt es mittlerweile für kleine Lagerräume Wartelisten."

Der richtige Mix von großen und kleinen Räumen sei Erfahrungssache - und natürlich auch Betriebsgeheimnis. In Wandsbek gibt es auf jeden Fall viele kleine Räume. Der kleinste hat einen Quadratmeter Grundfläche und drei Meter Höhe und kostet 36 Euro für vier Wochen. In einem drei Kubikmeter großen Raum wie diesem könne man bereits viel unterbringen, sagt Filialleiter Jan Honermeier. "Die meisten Kunden verschätzen sich und wollen unnötigerweise einen zu großen Raum anmieten." Um Möbel zu lagern, rechnet man mit zehn bis fünfzehn Prozent der Wohnfläche als Lagerfläche.

Der größte Lagerraum in der Wandsbeker Filiale beträgt 22 Quadratmeter in der Grundfläche. Jeder Raum, ob groß oder klein, ist klimatisiert und alarmgesichert. Die Temperatur liegt zwischen 11 und 18 Grad, die Luftfeuchtigkeit maximal bei 50 Prozent. Hier könne man unbesorgt auch wertvolle Möbel oder Klaviere einlagern, so Lohmann. Verboten sei nur die Lagerung von Gefahrgütern und Tieren.

70 Prozent der Mieter sind Privatleute. 30 Prozent nutzen den Stauraum gewerblich oder institutionell, darunter Außendienstmitarbeiter, die ihre Produkte hier lagern. "Wir haben sieben Tage in der Woche zwischen sechs und 22 Uhr geöffnet", so Honermeier. "Die Firma der Vertreter lässt die Produkte früh morgens durch einen Lieferanten direkt in die Lagerbox liefern, und der Außendienstler kann sie im Laufe des Tages abholen." Um in das Gebäude und an den betreffenden Lagerraum zu gelangen, benötigt man einen PIN-Code. "Der ermöglicht den Zugang zum Gebäude und schaltet die Box alarmtechnisch frei. Zusätzlich hängt noch ein Vorhängeschloss an der Box, das dem Kunden selbst gehört." Den Code kann man jederzeit ändern. Loggt sich ein Unbefugter ein oder wird versucht, eine falsche Box zu öffnen, geht sofort der Alarm bei einem Sicherheitsdienst los.

Neben der Versicherung des Betreibers hätten Kunden, die hochpreisige Gegenstände einlagerten in der Regel eine Zusatzversicherung, so Lohmann. Bei vorübergehender Auslagerung von Hausratgegenständen würde bei vielen Hausratversicherungen auch eine Auslagerungsklausel greifen. "Man kann sich bei uns 'on top' versichern."

Etwa 60 Prozent der Kunden würden ihren Lagerraum länger als ein Jahr mieten, die übrigen für eine Dauer von zwei bis drei Monaten. "Bei Umzügen, Erbschaften, Scheidungen und so weiter stellt sich immer wieder die Frage: Wohin mit den Sachen?", sagt Christian Lohmann. Viele Kunden benötigten aber auch einen Lagerraum, weil sie zu Hause "ausgemistet" hätten, sich dann aber doch nicht von all den Dingen trennen wollten, die ihnen dabei als "überflüssig" ins Auge gefallen seien. In einer klimatisierten Box seien sie in der Regel besser aufgehoben als in einem kalten, feuchten Keller.

Noch ist das Gros der 1700 Lagerräume im neuen Wandsbeker Self Storage nicht vermietet. "In den ersten Tagen haben wir 40 Mietverträge abschließen können", sagt Lohmann. Das sei ein guter Schnitt. Bis zur Vollvermietung rechnet der Secur-Geschäftsführer mit drei bis vier Jahren. Aber das nächste Selbstlagerhaus hat er schon in Vorbereitung: Es wird in Othmarschen gebaut werden.