Mit passgenauen Einbauschränken lässt sich auch in der kleinsten Wohnung noch zusätzlicher Stauraum schaffen

Bei der Möblierung der Wohnung oder des Hauses hat jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse. Die einen wünschen sich ausgefallene Möbel, die als Einzelstücke wirken. Andere möchten dem Raum eine gewisse Ruhe und Geschlossenheit durch einen vollflächigen Einbau von Wand zu Wand geben. Mit Einbauten kommt man weg von der reinen Möblierung hin zur architektonischen Planung eines Raumes. Dieser Aspekt ist besonders wichtig für kleine Räume mit Problemzonen wie beispielsweise Dachschrägen. Durch eine maßgeschneiderte Lösung lassen sich verwinkelte Grundrisse meist harmonisch gestalten, die Räume wirken großzügiger, und es lässt sich auch der letzte Winkel als Stauraum nutzen. Ein guter Nebeneffekt: Wird der Einbau von einem Tischler gefertigt, kann der individuelle Wünsche umsetzen. Extra tiefe Schubladen, Steckdosen in Regalböden, Fernsehgeräte, die im Regal verschwinden oder Schübe, die beim Aufziehen beleuchtet sind.

Aber nicht nur im Wohnbereich kann man mit maßgeschneiderten Möbeln Probleme lösen. Im Bad beispielsweise sind Schubladen unter dem Waschtisch ein perfekt genutzter Stauraum. Selbst dort, wo der Siphon unter dem Waschtisch sitzt, kann der Platz genutzt werden, wenn der Tischler den Schub an dieser Stelle ausklinkt. Eingebaute Steckdosen, die von einem flexiblen Spiralkabel mit Strom versorgt werden, geben die Möglichkeit, Fön, Rasierer oder die elektrische Zahnbürste in den Schüben zu parken. Dabei sind die Geräte ständig am Netz und immer griffbereit.

Ein klassischer Fall für eine individuelle Lösung ist der Eingangsbereich. Dieser Raum muss viele Funktionen erfüllen. Einerseits soll er einladend wirken, andererseits müssen hier Jacken, Mäntel, Schuhe, Schulranzen, Schirme und Hundeleinen ihren Platz finden.

Für diese Fälle sind Einbauten mit intelligentem Innenleben gefragt. Für Stiefel gibt es beispielsweise ausziehbare Aufhängungen, sodass man die volle Tiefe des Schrankes ausnutzen kann und nicht in der hinteren Ecke nach den Schuhen suchen muss. In Schubladen sind alltägliche Dinge wie Schlüssel oder Handy schnell zur Hand. Das Handy kann sogar in der integrierten Ladestation auftanken.

Hausbesitzer haben im Eingangsbereich meist auch noch Platz unter der Treppe, die in das obere Geschoss führt. Unter der Schräge ist eine sinnvolle und optisch ansprechende Möblierung sehr schwierig. Unter den 90 bis 100 Zentimeter breiten Treppenstufen befindet sich extrem viel Stauraum, der mit einem Einbau bis in die hinterste Ecke genutzt werden kann. Besonders sinnvoll bei dieser Tiefe sind Schübe, die dank spezieller Beschläge komplett ausgezogen werden können. Ein idealer Platz für Schuhe, Mützen und Schals oder auch für Putzmittel. Grundsätzlich gilt: Je mehr Versprünge oder Schrägen der Raum hat, desto aufwendiger ist die Tischlerarbeit und desto teurer wird der Einbau. Zudem ist die Materialwahl für den Preis entscheidend. Für ein maßgeschneidertes farbig lackiertes Bücherregal muss man bei einer Raumhöhe von 250 Zentimetern mit etwa 1000 Euro pro Meter rechnen. "Der Quadratmeterpreis für Eichenholz beispielsweise ist doppelt so hoch wie der Preis für Kiefer", sagt Michael Steineker von der Tischlerei Steineker & Krall.

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Alexander Krall hat sich der Tischler auf hochwertigen Innenausbau spezialisiert. "Schubkästen sind zwar teurer als ein Fachboden, dafür sind sie oft eine sehr praktische Lösung bei tieferen Einbauten", sagt Michael Steineker. Eine etwa 60 Zentimeter breite Schublade mit laminierter Oberfläche kostet um 150 Euro. Dafür kann der Benutzer mit ausgereiften Auszugssystemen rechnen. Die Schübe bremsen beim Einschieben automatisch ab, sodass sie lautlos in den Schrankkorpus gleiten. Sie können bis zu einer Breite von 140 Zentimetern gebaut werden und sind bis zu 50 Kilogramm belastbar.

Soll der Einbau so unauffällig wie möglich wirken, so sind grifflose Türen eine Alternative. Die Tür springt schon beim leichten Antippen automatisch auf. So wirkt der Einbau wie eine Wand. "Besonders gefordert sind wir bei Dachausbauten. Der Bewohner braucht Stellfläche, häufig Platz für einen Kleiderschrank und vielleicht noch einen kleinen Schreibplatz", sagt Michael Steineker. Da sind dann Einfallsreichtum und unkonventionelle Lösungen gefragt.

Ein kleiner Schreibplatz lässt sich beispielsweise in Regalwänden durch einen etwas tieferen Fachboden auf Arbeitshöhe planen. Die Kabel für den PC und eine Leuchte laufen dann in einem Kabelkanal. Im Kleiderschrank hängt die Garderobe auf zwei Ebenen. Seltener genutzte Kleidung kommt dann auf die obere Stange, während die restliche Kleidung auf die untere Kleiderstange gehängt wird.

Die Maßarbeit beschränkt sich nicht nur auf die technische Ausstattung und Anpassung des Einbaus. Die Gestaltung und Materialwahl sind prägend für den Eindruck des Raumes. Türen müssen nicht zwingend aus Naturholz, Laminat oder Lack sein. Dank spezieller Technik kann man Fotos auf Schranktüren bringen, Glas farbig hintermalen oder auch die Türen mit Stoff beziehen. Manche Hersteller bieten auch Einbaulösungen von der Stange an. Dabei kann man im Modulsystem die Elemente individuell zusammenstellen. Für den perfekten Sitz von Wand zu Wand sorgen dann Passleisten. Selbst in Mietwohnungen muss man nicht auf individuelle Lösungen verzichten. Der Fachmann kann den Einbau so umzugsfreundlich bauen, dass bei einem Standortwechsel die einzelnen Elemente problemlos mitwandern können. Alles eine Frage der guten und frühzeitigen Planung.

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