Lehm gilt als der älteste Baustoff, den die Menschen entdeckt und zur Errichtung ihrer Behausungen eingesetzt haben. In heißen Ländern werden ungebrannte Lehmziegel auch heute noch als Baumaterial pur verwendet. "In unseren Breiten erlebt der mineralische Werkstoff eine Renaissance im Innenausbau und bei der Gestaltung von Wänden und Decken", sagt Michael Kordes, Leiter vom Bau-Fachhandel Mordhorst. Das liegt an seinen raumklimatischen Eigenschaften und der natürlichen Optik.

Mehrere Spezialisten bieten Lehm-Produktlinien an, die sich auch für Heimwerker eignen. "Lehm kann bei hoher Raumluftfeuchtigkeit große Mengen Wasserdampf aufnehmen, speichern und wieder abgeben, wenn die Luft wieder trockener ist", sagt Kordes. So sorgt das Material mit dafür, dass sich die relative Luftfeuchtigkeit in einem Haus im idealen Bereich zwischen 45 und 55 Prozent bewegt.

Als Naturbaustoff selbst schadstofffrei, kann Lehm aber noch mehr: Das Material bindet Giftstoffe und Gerüche aus der Luft und trägt damit zur Verbesserung der Luftqualität bei. Wer strahlenfrei wohnen möchte, kann die Situation mit Lehm ebenfalls verbessern. Wenn alle Räume mit Lehm in einer Schichtstärke von mindestens zwei bis vier Zentimetern ausgekleidet sind, bleiben hoch- und niederfrequente Strahlungen weitgehend ausgesperrt.

Die Produkte reichen von Trockenbauplatten über Lehm-Fertigelemente zur Errichtung von Trennwänden bis zu sogenannten Grünlingen. Das sind ungebrannte Lehmziegelsteine, ebenfalls für den Innenausbau. Putze, Edelputze, Streichputze und Farben aus Lehm ergänzen das Sortiment bis hin zu einem natürlich schönen Wandabschluss. Im Internet finden sich viele Anregungen über die Verarbeitung und das Leben mit Lehm.