Im Baustil der Hamburger Kaffeemühle entstand diese Villa in Langenhorn

Das rote Haus ist nicht zu übersehen. Der typische Klinkerstein, wie er in vielen Stadtteilen von Hamburg zu finden ist, wurde an diesem Objekt in Langenhorn auf vielfältige Art und Weise eingesetzt. Deutlich mischen sich bei diesem 1929/30 vom Architekten und damaligen Leiter des Hamburger Hochbauamtes Walter Eplinius geplanten Haus die Baustile. Zum einen erkennt man die Hamburger Kaffeemühle mit ihrem quadratischen Grundriss wieder. Die Bezeichnung des Baustils leitet sich aus der Ähnlichkeit der Häuser mit einer alten Kaffeemühle ab. Zu finden sind zum anderen auch Elemente der Bauhausarchitektur: der fehlende Dachüberstand, der von Ferne den Eindruck eines Flachdachs vermittelt, und die symmetrisch angeordneten Fenster.

Besonders auffallend ist die aufwendige Gestaltung des Mauerwerks mit seinen vielen Vorsprüngen und horizontalen Linien. Seit 2007 steht die Immobilie unter Denkmalschutz.

Auch im Innenbereich finden sich noch viele liebevolle und gut erhaltene Details, die vom Einfallsreichtum des Planers und Bauherren, einem Arzt, zeugen. Derzeit befindet sich in dem Haus noch eine abgetrennte Arztpraxis, die mit einer Wohnfläche von 67 Quadratmetern auch gut als Einliegerwohnung genutzt werden kann.

Die 230 Quadratmeter große Wohnung des Hauses erstreckt sich über zwei Etagen. Während im Obergeschoss fünf Zimmer und ein geräumiges Bad sind, gibt es im Erdgeschoss neben der Halle mit der schönen Freitreppe die Küche, das große Kaminzimmer, das geräumige Wohnzimmer und ein Esszimmer. Von diesen beiden Räumen hat man auch Zugang zur großen, nicht einsehbaren Terrasse mit direktem Zugang zum Garten. Neben dem Esszimmer liegt noch ein Raum, der früher als überdachter Sitzplatz diente, mittlerweile aber zu einem vollwertigen Zimmer umgebaut wurde. "Ein Rückbau oder die Nutzung als Wintergarten ist aber jederzeit möglich", sagt Michael-Gerrit Günther von Günther & Günther Immobilien.

Einen gemütlichen Eindruck hinterlässt das große Kaminzimmer mit seiner mit Klinker verzierten Feuerstelle und der dunklen Holzbalkendecke. In all diesen Räumen liegt ein schöner Parkettboden, teils im Fischgrätmuster verlegt, teils in Quadraten. Ein Relikt aus alten Tagen findet sich auch in einer Bleiverglasung der Fenster wieder: das bunte Wappen einer studentischen Verbindung.

Verspielt, aber wohl hoch modern zur Zeit des Baus, sind die einzelnen Jalousien, deren Laufbänder seitlich an jedem Fenster durch kleine Klappen verdeckt wurden. Der große Keller, seinerzeit ausgebaut zum Luftschutzraum, bietet genügend Abstellfläche. Praktisch ist die große Garage, die direkt vom Keller aus zu erreichen ist.

Das Wohnhaus ist nur wenige Minuten Fußweg vom U-Bahnhof Langenhorn Markt entfernt und steht auf einem 1120 Quadratmeter großen Grundstück. Der Kaufpreis liegt bei 729 000 Euro.