Nirgendwo ist man ungestörter als in den eigenen vier Wänden. Oder? Die vermeintliche Sicherheit trügt. Laut einer aktuellen Umfrage fühlen sich mehr als 40 Prozent der Deutschen in ihrer Wohnung vom Nachbarn beobachtet. Fast alle Befragten empfinden das als Verletzung ihrer Privatsphäre. Doch mehr als jeder Vierte gibt zu, selbst auch manchmal zum Voyeur zu werden. Dies zeigt eine Studie im Auftrag von ImmobilienScout24.

Danach fühlen sich die meisten Befragten im Garten oder auf der Terrasse (67 Prozent) beobachtet. Aber auch im Wohnzimmer fürchten sich viele vor fremden Blicken (36 Prozent). Nur jedem Zehnten macht die nachbarschaftliche Neugier nichts aus. Frauen haben dabei häufiger als Männer das Gefühl, ins Visier von Nachbarn genommen zu werden (45 versus 38 Prozent), deshalb beugen sie neugierigen Blicken mit Jalousien und Gardinen vor (71 versus 58 Prozent). Andere Abwehrmechanismen sind Sichtschutz durch Hecken (34 Prozent) und die Vermeidung von Licht im Dunkeln (27 Prozent).

Auch wenn sich viele belästigt fühlen, geben 28 Prozent der Befragten doch zu, manchmal selbst die Nachbarn zu beobachten. Hier erweisen sich vor allem Frauen als das neugierige Geschlecht. Die Gründe der Beobachtung sind vielfältig. Die meisten antworteten auf die Frage, was bei den Nachbarn so interessant sei, die Pflanzen (21 Prozent), wie die Wohnung eingerichtet sei (21 Prozent) und wie die Nachbarn mit den Kindern umgehen (20 Prozent). Nur sieben Prozent der Befragten geben zu, sich für die Affären der Nachbarschaft zu interessieren.