Manches stilechte englische Stück mag sogar bei Kate und William stehen. Die Windsors vertreiben selbst Produkte.

Gestern fand endlich statt, worauf so viele Menschen schon seit Dezember warteten: Prinz William führte seine Verlobte Kate Middleton vor den Traualtar - ein Ereignis, das Millionen Menschen im Fernsehen oder auf den Straßen Londons gebannt verfolgten. Der Chef hat Ihnen keinen freien Tag anlässlich der Hochzeit von seiner Königlichen Hoheit Prinz William mit Kate Middleton zugestanden? Besonders für uns Hamburger ein herber Schlag, haben wir doch seit jeher enge Handelsbeziehungen zu Großbritannien. Es soll allerdings in so manchen Hamburger Büros die Medientechnik voll ausgereizt worden sein, um die Hochzeit des wohl zurzeit prominentesten Liebespaares angemessen zu feiern. Wer nicht mitfeiern konnte, will sich vielleicht jetzt noch mit stilechten Einrichtungsgegenständen und Accessoires eindecken und auf royalem Niveau in die Vollen greifen. Schließlich hoffen wir ja alle, dass dem neuen Glück das Schicksal von Charles und Diana erspart bleibt.

Ob Palast oder Wohnung, die Wandgestaltung hat eine extrem große Wirkung auf jeden Raum. Es liegt also nahe, dass die Tapeten so prachtvoll wie die Ausstattung im Buckingham Palace sein sollten. Ein Glücksfall, dass die weltbekannte Designerin Tricia Guild schon vor ein paar Jahren in den Archiven und Räumlichkeiten des Buckingham Palace und Windsor Castle recherchieren durfte. Herausgekommen sind Tapeten- und Stoffkollektionen mit aufwendigen floralen Mustern, die in speziellen Werkstätten gefertigt werden. Selbst Ihre Königliche Hoheit, Elizabeth II., war beeindruckt und ließ die Kollektionen unter ihrem Urheberrecht auf den Markt bringen ( www.designersguild.com ). Intellektuelle und Bibliophile allerdings interessieren sich vielleicht mehr für eine Tapete, die eine historische Bibliothek abbildet. Täuschend echt suggerieren die Tapetenbahnen altgediente Holzregale mit meterlangen Buchreihen ( www.andrewmartin.co.uk ). Nach dieser prachtvollen Hochzeit ist es höchste Zeit, die wichtigsten Momente auf DVD Revue passieren zu lassen. Da liegt es nahe, Familie und Freunde einzuladen und stilecht auf die Zukunft der beiden anzustoßen. Das klappt am besten mit Sektgläsern mit eingravierter Krone. Hält man die Gläser in der Hand, bringen sie gleich eine gewisse feierliche Atmosphäre in die Räumlichkeiten - ähnlich wie im Buckingham Palace. Und auf der Internetseite des Königshauses ( www.theroyalweddingwilliamkate.com/shop ) kann man die Gläser problemlos bestellen. Aber halt: Vorher sollte man eine Mitgliedschaft im "Royal wedding club" abschließen. Wer hier gelistet ist, erhält spezielle Kaufangebote, die zu den "must haves" gehören und - ganz wichtig - Insiderinformationen gibt's gratis dazu.

Etwas aufwendiger, dafür aber sicherlich sehr beeindruckend, ist die Ausstattung des Wohnzimmers mit einem Ledersofa, dessen Rückenlehne mit dem Motiv des Union Jacks bezogen ist. Der britische Hersteller Andrew Martin hat sich die Sitzgelegenheit erdacht und macht auf allen einschlägigen Messen damit Furore. Nehmen Sie das Sofa im XXL-Format, dann passt vielleicht während des Schönheitsschlafs, dem beauty nap, auch noch ein Corgy - die Lieblingshunderasse von Queen Elizabeth - ans Fußende.

Was wäre ein britischer Tag ohne die obligatorische Teatime? Gut, dass es auch für diesen Anlass die nötigen Möbel und Accessoires gibt. Schön platziert ist das Teetablett auf einer gepolsterten Bank, die eigentlich zum Hochlegen der Beine gedacht ist. Sie macht aber auch als Couchtisch und Ablage für Zeitschriften eine gute Figur. Als Bezug eignet sich natürlich auch hier das Motiv der britischen Fahne oder aber Schottenkaros, die es für ganz Mutige mittlerweile auch in knalligen Farben gibt ( www.kare.de ). Traditionell trinken die Briten ihren Fünf-Uhr-Tee aus einer dünnwandigen Tasse. Etwas weniger förmlich darf es bei uns Kontinentaleuropäern schon zugehen. Die Firma Sweet Suburbia in Hamburg ( www.sweetsuburbia.de ) verkauft Porzellanbecher mit dem Konterfei der Jungvermählten - selbstverständlich verziert mit Goldornamenten und Girlanden. Passend dazu: der Teller für das Teegebäck. Da schmeckt auch der trockenste Kuchen, wenn man in die lächelnden Gesichter des Hochzeitspaares gucken darf. Teller und Becher sind übrigens der Renner in dem Laden, der sich auf den Verkauf von typisch britischen Produkten spezialisiert hat (British Shopping, Hegestraße).

Nicht ganz stilecht, dafür aber ein wahrer Hingucker: die Teebeutel mit dem Konterfei von Kate und William. Ziemlich lässig baumeln sie in Tasse oder Becher - auch Kate und William müssen schließlich mal abhängen ( www.donkey-products.com ). Wer die Gesellschaft allerhöchster Kreise bevorzugt, bestellt auch noch den Rest der königlichen Familie als Teebeutel. In dieser Runde herrscht garantiert allgemeine Harmonie. Abwaschen muss man nach dem Teestündchen dann leider selbst. Versüßt wird diese bürgerliche Arbeit allerdings durch ein Geschirrtuch, das von Hoflieferant Ulster Weavers kommt ( www.the-british-shop.de ). In einer Collagentechnik sind der Union Jack, das Brautpaar und die typischen Insignien des britischen Empires wie der doppelstöckige Bus und Mitglieder der Royal Guards auf feinstes Leinen gebracht. Doch das Leben spielt sich nicht nur in royalen Kreisen ab. Die rote Telefonzelle - typisch für die britische Insel - mag aus dem Straßenbild langsam verschwinden, dafür hält sie aber Einzug in anglophile Haushalte. Und das Beste daran: Auf den ersten Blick scheint es sich um ein fast raumhohes Foto zu handeln. Das Motiv ist aber mittels einer speziellen Technik auf die Tür eines Schrankes aufgebracht. Hinter ihr verschwinden jede Menge Schuhe - wichtig, wenn es mal wieder so richtig "cats and dogs" regnet und die Schuhe ständig gewechselt werden müssen ( www.probell.de ). Bei all den Wohnideen ist eines sicher: You will be very amused.