Drinnen ist draußen, hinten ist vorne: Die Grenzen der Wohnräume verschwimmen immer mehr. Eine bunte Vielfalt mischt sich mit bürgerlichem Stil, Trash trifft auf Eleganz, das Perfekte ist mit dem Unvollkommenen im Dialog. All das war auf der weltgrößten Möbelmesse "Salone Internazionale del Mobile" in Mailand zu sehen. Sie endete am vergangenen Sonntag.

Danach liegt die Kunst des Einrichtens in dieser Saison darin, die richtige Mischung zu finden, so Trendexperten. Die Designer setzen dies um, indem sie grobe Stoffe mit feinen Nähten kombinieren, Holz und Metall harmonisch miteinander verbinden und verschiedene Wohnstile vereinen.

Spürbar ist dieses Aufweichen von Grenzen auch bei Garten- und Balkonmöbeln. Es gibt kaum ein renommiertes Polstermöbelunternehmen, das für die Messe nicht wenigstens erste Versuche in Richtung Freiraum gewagt hat. Die Vielfalt lässt dabei allerdings noch auf sich warten, denn Flechtstrukturen sind ein Dauerthema ebenso wie groß dimensionierte Sofas oder Sessel.

Im Innenbereich ist dagegen alles so ausgelegt, dass das Aufstehen von der Couch künftig noch schwerer fallen wird. Die neuen Polstermöbel sind überdimensioniert und dick gepolstert. Ohrensessel und Tagesbetten mit dicken, abgesteppten Polsterungen sowie sehr breite Hocker, die als Tischersatz neben dem Sofa stehen, vervollständigen die Liegelandschaft.

Als Kontrast stellen die Hersteller gern wieder vermehrt sterile Plastikmöbel dazu. Die Möbel haben frische Farben und ein jugendliches Aussehen - es gibt feuerwehrrote Beistelltische oder Lampenschirme sowie von innen beleuchtende Hocker in Neongrün oder Blau-Gelb.