Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für die Parkettpflege, je nach Beschaffenheit der Oberfläche mit Wachs, Lack oder Öl

Der Frühling ist da und damit der ideale Zeitpunkt, den viel genutzten Parkettboden einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Wenn dem wertvollen Bodenbelag über mehrere Monate viel abverlangt wird, sollte man dessen Oberfläche von Zeit zu Zeit mit einer maßgeschneiderten Schönheitskur wieder auf Vordermann bringen.

Für die Reinigung empfehlen Experten das Saugen mit entsprechendem Aufsatz und das vorsichtige Wischen mit einem nebelfeuchten, feinen Wischmob. "Die eigentliche Schönheitskur erfolgt durch die Herstellung einer neuen Oberfläche mit Lack, Öl oder Wachs, je nach Beschaffenheit der Parkettoberfläche", sagt Ralph Plessmann, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Parkettindustrie.

Ist der Parkettboden werk- oder bauseitig mit einer Lackoberfläche versehen, wird die abgenutzte Schicht angeschliffen und mit neuem Lack versiegelt. Hierbei gehen bis maximal 0,7 Millimeter Holzdicke verloren. Der Vorteil: Ein mit Lack versiegelter Parkettboden ist dauerhaft vor eindringender Feuchtigkeit und Abrieb geschützt. "Das ist vor allem im Badezimmer oder in der Küche von Vorteil, wo Feuchtigkeit und Schmutz verstärkt auftreten", sagt Plessmann. Der Lack bildet eine geschlossene und widerstandsfähige Schicht, jedoch kann das Holz auch durch die Lackschicht noch "atmen".

Das "Versiegeln" der Parkettoberfläche mit einem hierfür geeigneten Parkettlack sollte möglichst von einem Fachmann ausgeführt werden. Empfehlenswert ist hierfür die Verwendung von Wasserlack. "Er enthält wenig oder keine Lösemittel und ist leicht zu verarbeiten", rät Plessmann. Nach der Versiegelung muss der Lack gut 48 Stunden aushärten, bevor man den Boden wieder betreten könnte.

Wer einen geölten Parkettboden besitzt, kann auch einzelne Stellen selbst aufarbeiten. So können relativ einfach stark benutzte Abschnitte wie der Flur, der Durchgangsbereich im Wohnzimmer oder der Bereich rund um den Schreibtischstuhl im Büro separat erneuert werden, ohne die gesamte Bodenfläche behandeln zu müssen. "Das Ölen verhindert, dass andere Flüssigkeiten in die Holzoberfläche einsickern, bildet darauf aber keinen Film wie bei versiegelten Böden", erklärt Plessmann. Die offenen Poren des Holzes können Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben. Das wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Geöltes Parkett sollte zwei- bis dreimal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl nachbehandelt werden. Welches Öl sich eignet, weiß der Fachhandel.

Die Oberflächen von gewachsten Parkettböden wirken Wasser abweisend. Das Material ist geruchsneutral und verändert die Farbe des Holzes kaum. Zugleich erhält Wachs ebenso wie Öl die atmungsaktiven Eigenschaften des Holzes. Etwa einmal im Jahr sollte der Boden mit einem Pflegewachs nachbehandelt werden. Dabei ist Sorgfalt gefragt, denn bei einer zu dicken Wachsschicht kann der Boden schnell rutschig und klebrig werden. Wachs ist etwas schwieriger zu verarbeiten als Öl, aber dafür ist es nach dem Auspolieren schnell einsatzbereit. "Egal ob Lack, Öl oder Wachs: Richtig behandelt wird ein Parkettboden zu einem langlebigen Fußschmeichler", sagt Ralph Plessmann. "Und mit ein bisschen Pflege hat die Oberfläche auch noch nach vielen Jahren einen glänzenden Auftritt."