Geschlafen wird nachts, tagsüber werden Träume wahr. Die neuen Kindermöbel-Kollektionen sind fantasievoll und nachhaltig

Hamburg. Willkommen in der Welt der Kreativität. In vielen neuen Kinderzimmer-Programmen werden kleine Jungs zu Formel-1-Piloten, zu Rittern oder zum Piraten, der mit seinen Mannen unerschrocken über die sieben Weltmeere herrscht. Kleine Mädchen verwandeln sich in Prinzessinnen oder Feen, die sich im Baldachin-Bett mit Schmetterlingen und glitzernden Sternen umgeben. Dies sind nur einige der Themenwelten, auf die Eltern zurückgreifen können, um die kleine Welt ihres Nachwuchses zu gestalten.

LifeTime ( www.lifetime.dk ) beispielsweise, die junge Marke des dänischen Familienunternehmens Schack Engel A/S, bietet Möbelserien an, die vom Kinderbett "FreeBird" - einem Minihochbett mit kleiner Himmelsleiter, umgeben mit einem transparenten Vorhang, auf dem zarte Vögelchen zu sehen sind - bis hin zur Kollektion "Waterworld" alles anbieten. Hier folgen die Motive der bunten Vielfalt der Unterwasserwelt, und unter dem Basisbett lassen sich kinderleicht Kästen oder ein Gästebett verstauen. Das Waterworld-Design ist auch als Bettzeug erhältlich. Das Programm lässt sich gut mit anderen Themen aus dem Liftetime-Sortiment ergänzen (ab 579 Euro).

Getreu dem Motto, geschlafen wird nachts, tagsüber werden Träume wahr, geht auch die Firma Haba aus Oberfranken ( www.haba.de ) vor. "Terra Kids" nennt sich die jüngste Kollektion des Unternehmens, mit der die Herzen der jungen Entdecker und Forscherinnen in diesem Frühjahr gewonnen werden sollen. "Mit ihr holen wir die Natur ins Kinderzimmer", sagt Firmensprecherin Katja Nikisch. "Das Bett ist wie ein Zelt gestaltet - auf Wunsch umgeben von einem Moskitonetz - und überall findet sich an den Schränken, Regalen oder am höhenverstellbaren Schreibtisch ein Plätzchen, um Entdeckungen unterzubringen oder vor ungewünschten Blicken zu verbergen."

Damit die Entdeckerlust in den eigenen vier Wänden nicht allzu schnell verebbt, bietet Haba passend dazu eine Spielzeug-Kollektion an, die sich aus Experimentierboxen zu den Themen Knoten und Wind sowie einer Schüttelleuchte und Fernglas zusammensetzt. Auf einen weiteren Hinweis legt das Unternehmen wert: "Unsere Möbel werden aus heimischem Holz vor Ort gefertigt", sagt Nikisch.

Ökologie und Nachhaltigkeit sind Fakten, auf die auch andere renommierte Hersteller von Kindermöbeln hinweisen. Verwiesen wird dabei vor allem auf die Behandlung der Oberflächen mit gesundheitlich unbedenklichen Lacken und Ölen sowie auf den völligen Verzicht von Säuren.

"Alles wichtige Kaufkriterien", sagt Heinrich Steinkamp, Geschäftsführer des gleichnamigen Wohnstudios an der Hamburger Straße. Steinkamp ist nicht nur selbst Vater von fünf Kindern, er rief 1997 auch den Arbeitskreis "Gute Kindermöbel" ins Leben - damals aus Sorge vor den vielen Billig-Möbeln, die den deutschen Markt überschwemmten. "Den Arbeitskreis gibt es nicht mehr", sagt Steinkamp. Wirklich bedauern muss er dies aber nicht, denn nach seiner Erfahrung achten viele Eltern längst beim Kauf von Kindermöbeln auf eine hochwertige Verarbeitung und Ökologie. "Viele haben sich bewusst für Kinder entschieden, und für die sind sie nun bereit, auch mehr Geld auszugeben."

Da es kein Öko-Siegel gibt, rät Steinkamp, sich beim Kauf Prüfberichte vorlegen zu lassen. "Gute Möbel", sagt der Experte weiter, "erkennt man auch daran, dass sie keine gefährlichen Ecken und Kanten haben und eine hohe Standfestigkeit." Die Nachhaltigkeit von Möbeln lasse sich auch daran messen, ob sie mit den Kindern mitwachsen und problemlos erweiterbar seien.

Tatsächlich ist dies ein Kriterium, auf das alle Anbieter hochwertiger Kindermöbel gern hinweisen. So verwandelt sich bei LifeTime das Kinderbett "WaterWorld" im Jugendalter problemlos in eine Liegewiese.

Auch Elke Niemann, Geschäftsführerin des Kindermöbelgeschäfts "de Breuyn" im Stilwerk, verweist gern auf die vielen Ausbauvarianten der Betten aus der Kollektion Destyle. "Aus einem Etagenbett lässt sich hier problemlos ein Hochbett machen, zwei weitere Varianten stehen zudem zur Auswahl." Außergewöhnlich und bislang in Hamburg einzigartig sei eine neue Kollektion aus Spanien, die Niemann in diesem Frühjahr ihren Kunden an der Elbe vorstellen möchte: "Unter anderem bildet der Wickeltisch mit dem Kinderbett eine Einheit", sagt die Kindermöbel-Expertin. Ist zurzeit ein Trend an der Elbe zu beobachten? "Ja, die Hamburger stehen auf Weiß", sagt Elke Niemann. In der Kölner Niederlassung würden dagegen mehr Möbel aus Naturhölzern nachgefragt.

Auf "Weiß" setzt auch der Kinder- und Jugendmöbelhersteller Paidi aus Hafenlohr mit dem neuen Programm "Fabio". Hier sind alle Möbel mit glanzweißen Fronten ausgestattet. Überdies punktet die Kollektion mit einer extra breiten Kommode (bis 141 cm) und leicht zu handhabenden Auszügen. Diese lassen sich notfalls mit nur einer freien Hand öffnen. Und sie sind mit einer Dämpfung ausgestattet, sodass kleine Hände nicht gefährdet sind.

Dass Weiß im Trend liegt, ist nach Ansicht von Experten nicht verwunderlich. Schließlich harmoniert die Farbe mit jedem Wand- und Teppichton und lässt viel Freiheit für die Gestaltung. Heinrich Steinkamp rät ohnehin dazu, "die Kindlichkeit im Raum durch Textilien, Accessoires oder die Wandgestaltung herzustellen. Die Möbel selbst sollten eher in neutralen Farben gehalten sein, damit sie in jeder Lebensphase gefallen." Und so sehr Eltern Ordnung schätzen: "Im Kinderzimmer darf es gern eine Kuschelecke geben, mit großem Durcheinander", sagt Steinkamp.