Vorsicht beim Buchen von Ferienimmobilien via Internet

Ruhige Finca mit eigenem Pool und Meerblick statt Hotelzimmer mit Massenbetrieb: Viele Urlauber buchen ihre Reise bei Privatanbietern und sparen im Vergleich zu Hotelangeboten oft noch Geld dabei. Allerdings kann es dabei einige böse Überraschungen geben.

Ob in der Bretagne, Toskana oder Mallorca: Neben den Urlaubsangeboten von klassischen Reiseveranstaltern sind im Internet immer öfter teils sehr professionell gemachte Angebote von privaten Ferienhausvermietern zu finden, mal veröffentlicht von einem einzelnen Ferienhaus-Besitzer, mal von Agenturen, die sich auf private Objektvermietung spezialisiert haben.

Die Anbieter versprechen vielfach individuellen und komfortablen Urlaub - fast wie im eigenen Ferienhaus. Oft wirken die Preise auf den ersten Blick happig. Beispiel Mallorca: 300 Euro pro Tag für ein Ferienhaus in den gefragten Gegenden sind während der Hauptsaison üblich. Wenn aber dort zum Gesamtpreis von beispielsweise 2000 Euro für eine Woche fünf Personen unterkommen, so ist das pro Person im Vergleich zum Hotel eher günstig, selbst wenn man die Flugkosten hinzurechnet.

Noch mehr als beim Urlaub vom Reiseveranstalter sind bei Privatleuten allerdings auch Reinfälle möglich. Lärmende Baustellen, defekte Fernseher oder verschmutzte Strände können überall vorkommen - beim Pauschalurlaub kann man sich jedoch zumindest darauf verlassen, dass es ein gebuchtes Hotel gibt. Bei privaten Anbietern droht im schlimmsten Fall, dass das Ferienobjekt nur als Foto im Internet existiert.

Bei der Ankunft vor Ort merkt der Urlauber dann, dass er übers Ohr gehauen wurde. Zudem ist dann meist auch die Anzahlung verloren.

Folgende Tipps können helfen, das Risiko zu minimieren: Eine Internetseite mit Fantasieobjekten und falschen Angaben im Impressum lässt sich von heute auf morgen ins Netz stellen. Wenn ein Anbieter als Einzelperson oder Agentur indes schon einige Jahre online ist, spricht das für eine gewisse Seriosität. Es ist unwahrscheinlich, dass jedes Jahr Urlauber geneppt werden, ohne dass Behörden gegen eine solche Seite vorgehen oder böse Kommentare dazu im Netz auftauchen. Unter www.archive.org lässt sich die Internetseite teilweise über Jahre nachverfolgen. Ebenso hilft der Internetdienst www.internic.at. Hier lässt sich herausfinden, wer mit welchem Wohnsitz die Ferienadresse online gestellt hat.

Bei einigen Anbietern von privaten Feriendomizilen tauchen nur ausländische Mobilnummern auf. Das ist wenig kundenfreundlich, vor allem aber könnte es sein, dass es sich um unregistrierte Nummern handelt, deren Anschlussinhaber sich niemals ermitteln lässt. In Spanien ist zum Beispiel erst seit 2009 eine Ausweiskontrolle auch bei Prepaid-Karten Pflicht. Besser dran ist man, wenn der Anbieter Festnetznummern angibt, da dort schon immer die Personalien geprüft wurden.

Dass der Urlauber eine Anzahlung von 20 oder 30 Prozent leisten soll, ist vielfach üblich. Spanisch sollte es einem Urlauber jedoch vorkommen, wenn ein Konto im Ausland genannt wird und der Kontoinhaber nicht dem Namen des Hauseigentümers oder der Agentur entspricht. Einige Anbieter verfügen über Konten in Deutschland, bei denen eine Identitätskontrolle stattgefunden hat. Für den Anbieter spricht es, wenn die Restzahlung vor Ort möglich ist - also erst dann, wenn der Urlauber die Schlüssel für das Ferienhaus wirklich in der Hand hält.