Bauherren und Sanierer sollten staatliche Zuschüsse so bald wie möglich beantragen

Nach dem strengen Winter des Vorjahres werden sich viele Immobilienbesitzer mit der energetischen Sanierung ihres Hauses beschäftigen. Denn nur so lassen sich die hohen Energiekosten reduzieren. Unabhängig vom Wetter sprechen auch wieder steigende Heizölpreise für die Erneuerung der Heizung oder eine bessere Dämmung. Eine rechtzeitige Planung und Beantragung von Fördermitteln zahlt sich dabei aus. Denn die staatliche KfW-Förderbank muss 2011 mit einem Drittel weniger Fördermittel auskommen als im Vorjahr. Statt 1,35 Milliarden Euro stehen der Förderbank nur noch 936 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist zwar mehr als ursprünglich noch geplant, aber eine starke Nachfrage kann die Mittel schnell aufzehren.

In der Vergangenheit war es bereits mehrfach zum Stopp von Förderprogrammen gekommen. Außerdem steigen die Baugeldzinsen. Das birgt die Gefahr, dass auch die KfW ihre Konditionen noch im Verlauf des Jahres nach oben anpassen wird. Ein bereits 2010 ausgelaufenes Programm wird jetzt wieder aufgelegt. Ab 1. März werden erneut einzelne Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Gebäuden gefördert. Voraussetzung ist, dass der Bauantrag für das Gebäude vor dem 1. Januar 1995 gestellt wurde. Mit dem Programm 152 kann ein zinsgünstiger Kredit von bis zu 50 000 Euro beantragt werden. Die genauen Zins-Konditionen werden noch festgelegt. Sie werden sich am Zinsniveau des Programms 151 orientieren und günstiger sein als im Programm 141.

Wer keinen Kredit benötigt, kann einen direkten Zuschuss von fünf Prozent der Investitionssumme, maximal 2500 Euro, beantragen. Eine Kombination mit dem Förderprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ist nicht möglich. Beliebt ist das Programm dennoch, weil es im Unterschied zu den Programmen 151 und 141 Einzelmaßnahmen fördert, mit denen lediglich technische Mindestanforderungen erfüllt werden. Ein bestimmter energetischer Standard für das KfW-Effizienzhaus ist nicht damit verbunden.

Zwar hat die KfW ihren Internetauftritt etwas übersichtlicher gestaltet ( www.kfw.de ). Es sind aber immer noch unzählige Klicks notwendig, um sich einen Überblick über die Programme zu verschaffen. Alternativ kann man sich telefonisch unter der Hotline 0180/133 55 77 informieren. Immerhin gibt es insgesamt zehn verschiedene Förderprogramme für Bauherren.

Mit dem wieder eingeführten Programm für Einzelmaßnahmen wird es möglich, das Haus Schritt für Schritt zu sanieren, also etwa mit der Wärmedämmung der Dachflächen oder der Geschossdecken zu beginnen. "Das kommt insbesondere privaten Hausbesitzern zugute, die zeitlich versetzte Sanierungsmaßnahmen bevorzugen", sagt KfW-Vorstand Axel Nawrath. Außerdem werden Einzelmaßnahmen wie die Erneuerung der Heizung, der Fenster oder der Außentüren gefördert. Unterstützt wird auch der Einbau einer Lüftungsanlage oder die Wärmedämmung der Wände.

Das Programm 151 eignet sich, wenn ein Haus komplett nach energetischen Kriterien saniert wird. Entsprechend höher fällt die Kredithöhe aus. Dabei muss ein bestimmter Standard eines KfW-Effizienzhauses erreicht werden. Die Zahl gibt dabei an, wie hoch der Jahresprimärenergiebedarf zu einem vergleichbaren Neubau nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung sein darf. Ein KfW-Effizienzhaus 85 benötigt also nur 85 Prozent der Energie eines Neubaus und ermöglicht einen Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent des Kreditbetrages.

Die Bafa-Förderung ( www.bafa.de ) bezieht sich auf Heizungen mit erneuerbaren Energien und unterstützt fast nur noch Maßnahmen im Altbau. So gibt es 90 Euro/m² Kollektorfläche als Zuschuss, wenn eine Solaranlage auf dem Dach zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung genutzt wird. Außerdem werden Pelletheizungen mit mindestens 2500 Euro unterstützt. Auch der Einbau von Wärmepumpen wird gefördert.