Es braucht nicht viel Geld, um Akzente zu setzen

Neues Jahr, neuer Look - das kann auch für die Wohnung gelten. Was jahrelang gefallen hat, ist plötzlich öde. "Wenn man das Bedürfnis hat, seine Umgebung zu verändern, resultiert das daraus, dass man sich selbst verändert hat", sagt der Wohnpsychologe Uwe Raban Linke aus München. Das Altbewährte zwickt und klemmt wie ein Anzug, aus dem man herausgewachsen ist.

Doch Wandel lässt sich mit einfachen Mitteln umsetzen. Schon durch simples Ausmisten und Umstellen ändert sich das Erscheinungsbild eines Zimmers. Zunächst sei es sinnvoll, sich den Raum genau anzusehen und zu überlegen, was einem bis jetzt gut gefallen hat. Man sollte sich fragen: Was möchte ich aus dem alten Konzept mitnehmen? "Am einfachsten ist es, das Zimmer komplett auszuräumen und dann bei jedem Stück zu überlegen, ob es noch sinnvoll ist, wo es im Raum stehen kann und welche Folgen das für den Raum hat", empfiehlt Linke.

Schon mit einem Eimer Farbe lässt sich die Anmutung eines Zimmers verwandeln. Doch nicht jede Farbe eignet sich für jeden Raum. "Wer Wärme, Berührung und Kontakt braucht, der sollte eine Wand im Farbton Rot streichen", rät Linke. "Rottöne wirken auf uns anregend in jeder Hinsicht." Subjektiv strahle Rot aber nicht nur Wärme aus, sondern könne auch aggressiv machen. Erdige Töne, also Beimischungen in Richtung Braun, dämpfen die intensive Farbwirkung und wirken sanft.

"Weiß, Beige oder Hellgrau befriedigen unser Bedürfnis nach Zeitlosigkeit und Ruhe. Sie wirken aber auch eher unentschlossen und auf manche langweilig", sagt Linke. Dass sich mit neuen Farben das Wohngefühl komplett umkrempeln lässt, weiß die Diplom-Designerin Katharina Semling aus Oldenburg. "Mein Wohnzimmer war jahrelang himbeerfarben gestrichen mit einem orangefarbenen Teppich", erzählt sie. Heute ist das Zimmer in ein helles, rauchiges Seeblau getaucht, mit einem weißen, auf alt getrimmten Holzfußboden. "Ein Raum, der früher eher zur Kitsch-Liga gehörte, wurde jetzt zum Sylt-Zimmer."

Eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Raumgestaltung spielen auch Heimtextilien - als Teppich, Gardine oder Tischläufer. "Dass auch ein neuer Teppich einen Raum sichtbar verändern kann, wird jeder feststellen, der beispielsweise von einem einfarbig grauen Teppich auf einen mit großem, modernen Rosenmuster wechselt", sagt Semling. Wer seiner eigenen Fantasie nicht traut, kann sich Anregungen bei den neuen Trends der Saison holen. "Derzeit gibt es zwei Hauptströmungen", erklärt Martin Auerbach vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie in Wuppertal. Bei der einen Stilrichtung gehen die Farben Ton in Ton und man besinnt sich auf die Natur. "Der andere Trend sind leuchtende Farben und bewusst gewählte Kontraste."