Institutschef Leutner warnt vor weiterer Stigmatisierung des Stadtteils im Bezirk Bergedorf

Auf die Notwendigkeit eines neuen Imagekonzepts für den Stadtteil Allermöhe hat der Geschäftsführer des Hamburger Forschungsinstituts F+B, Bernd Leutner, auf einer Veranstaltung des Bezirksamtes Bergedorf hingewiesen. In den Wohngebieten Neuallermöhe-West und -Ost leben heute rund 24 000 Einwohner. Zentrales Problem des Stadtteils sei trotz der niedrigen Wohnkosten - sie liegen nach dem aktuellen F+B-Marktmieten-Monitor bei 7,10 Euro/m² bei Neuvermietung einer frei finanzierten 50 bis 80 m² großen Mietwohnung - das "gebrochene Image". Für den Stadtteil sei wegen eines überdurchschnittlichen Anteils von Bewohnern mit Migrationshintergrund der weitere Zuzug dieser Bevölkerungsgruppen zu befürchten, so Leutner.

Er schlug vor, die ökologischen Qualitäten und die Naturnähe des Quartiers zu betonen unter Hinweis auf die gleichzeitig schnelle Erreichbarkeit der Innenstadt mit der S-Bahn. Parallel dazu müssten Investitionen erfolgen. "Da insbesondere der Stadtteil Neuallermöhe-West an einigen Ecken nicht zu Ende gebaut wirkt und die S-Bahnhöfe wenig attraktiv erscheinen, sind hier Maßnahmen notwendig", sagte Leutner. Wichtig sei zudem, dass Instandhaltungsmaßnahmen in den Wohnungen und Gebäuden getätigt würden, um ein Absinken des sozialen Status' der Bevölkerung zu vermeiden. Zu denken sei dabei auch an Ergänzungswohnungsbau für die stark wachsende Gruppe der über 65-Jährigen, aber auch für Starter-Haushalte und ältere Ehepaare in der nachelterlichen Phase.

F+B bietet als Forschungs- und Beratungsunternehmen die Wohnungs- und Immobilienmarktforschung sowie die Portfoliobewertung an.