Neue Wohnungsgenossenschaft plant 500 Einheiten

In den Räumen der Patriotischen Gesellschaft von 1765 wurde am Montag die gemeinnützige Schlüsselbund Wohnungsgenossenschaft gegründet. Ihr Ziel: Menschen mit Unterstützungsbedarf besser mit bezahlbaren Wohnungen zu versorgen. "Der aktuelle Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Hamburg trifft bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders hart, zum Beispiel Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung, die häufig auf Bedenken bei Vermietern stoßen. Aber auch Menschen mit einer geistigen Behinderung sind von dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum betroffen", sagte Vorstandsmitglied Nadia Matter. Für ihre soziale und gesundheitliche Situation sei diese Erfahrung besonders problematisch, da Therapieerfolge und Gesundheit essenziell auch von einer befriedigenden Wohnsituation abhängen. Außerdem sei das selbstständige Leben in der eigenen Wohnung eine wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft.

Die Initiative zur besseren Wohnungsversorgung ging vor circa zwei Jahren von 14 Trägern der psychosozialen Betreuung aus. Inzwischen haben sich weitere vier Träger der Behindertenhilfe, zwei Träger der Jugendhilfe sowie ein Träger der Hilfe für Haftentlassene der Initiative angeschlossen. Die Zusammenarbeit von Trägern so unterschiedlicher Hilfesysteme mit dem Ziel, gemeinsam Wohnraum zu erstellen, ist bislang bundesweit einmalig.

Die neue Genossenschaft wird Dienstleistungen rund ums Wohnen anbieten, insbesondere Verwaltung, Errichtung und Vermietung von Wohnraum. Angestrebtes Ziel ist der Bau von rund 500 Wohnungen in den nächsten zehn Jahren. Da sie gemeinnützig ist, kann sie zusätzliche Finanzierungsquellen auch von Stiftungen erschließen, aber auch Einzelpersonen als Förderer gewinnen.