Altersgerechter Umbau und energetische Sanierung wichtig

Finanzielle Anreize des Staates für die Förderung bauwilliger Familien haben für die meisten Deutschen immer noch hohe Priorität, allerdings mit sinkender Tendenz. Das belegt eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag der BHW Bausparkasse. Gaben 2002 bei einer vergleichbaren Umfrage noch rund 67 Prozent der Befragten an, dass der Staat Familien beim Bauen unterstützen sollte, sind es heute nur noch 51 Prozent.

Dagegen ist der demografische Wandel auch im Bewusstsein von Immobilienbesitzern oder solchen, die es werden wollen, angekommen. So erwarten rund 45 Prozent staatliche Hilfen für altersgerechtes Wohnen. Im Jahr 2002 wünschten sich nur 36 Prozent der Befragten ein staatliches Engagement für das Wohnen im Alter. "Flexibilität und Wohnkomfort im Alter liegen für die meisten Deutschen nicht in ferner Zukunft, sondern beschäftigen sie bereits heute ganz konkret", sagt Dieter Pfeiffenberger, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse. "Denn für viele Eigentümer ist das Haus oder die eigene Wohnung zu einer soliden Basis ihrer Altersvorsorge geworden. Hier wollen sie möglichst komfortabel und energiesparend leben."

Mehr Bedeutung gewinnt auch die Förderung von Baumaßnahmen zur energetischen Sanierung. 2002 sahen 28 Prozent der Befragten den Staat in der Pflicht, diesen Bereich zu unterstützen, heute sind es 35 Prozent. "Die Bundesregierung will den Energiebedarf von Wohnimmobilien bis 2050 um 80 Prozent senken", sagt Pfeiffenberger.

"Pro Haus liegen die Kosten einer energetischen Sanierung im Schnitt bei 46 000 Euro. Schafft der Staat hier finanzielle Anreize, erhöht er die persönliche Investitionsbereitschaft der Hauseigentümer, sichert damit Arbeitsplätze im Handwerk und trägt zum Umweltschutz bei." Grundsätzlich sind die Deutschen so sehr vom hohen Nutzen der energetischen Modernisierung überzeugt, dass sie hier auch selbst aktiv werden. Laut BHW-Umfrage geben 71 Prozent der Befragten an, dass sich eine Sanierung durch die Energieeinsparung auch ohne staatliche Förderung lohnt.

Vor dem Hintergrund sinkender Zinsen und stabiler Baukosten nimmt der Förderwunsch für preiswertes Bauen weniger Raum ein als vor acht Jahren. 30 Prozent der Befragten - sechs Prozent weniger als 2002 - meinen, dass der Staat preiswertes Bauen besonders fördern sollte. Aber auch das könnte sich vielleicht in Zukunft ändern, wenn wieder verstärkt in den Neubau von Häusern und Wohnungen investiert wird.