Die modernen Beläge zeichnen sich nicht nur durch hohe Belastbarkeit aus, sie sind auch nachträglich verlegbar

Hamburg. Die Küche der vergangenen Jahrzehnte war ein Ort der kleinen Wege und kaum größer als zehn Quadratmeter. Die Küche von heute wird als Kommunikationsraum genutzt, das Brutzeln mit Gästen oder Familie wird zum Event. Längst wird dieser Raum bei den meisten Neubauten in den Wohnbereich integriert. Auch viele Wohnungsbewohner rüsten nach und verlegen die Küche in einen früheren Wohnraum. Gerade, wenn erwachsene Kinder das Elternhaus verlassen, können so langgehegte Träume von einer Wohnküche verwirklicht werden. Auch an den Fußboden werden hohe Ansprüche gestellt. Er sollte unempfindlich sein, langlebig und schön; für die einen möglichst günstig und einfach zu verlegen, für die anderen edel und hochwertig.

Für einen Fußboden aus Vinyl-Laminat sprechen der günstige Preis, das unproblematische Verlegen und die große Auswahl verschiedenster Dessins. Das französische Unternehmen Gerflor bietet mit den Serien "Senso" und "Caractère" Vinylbeläge in realistischer Holz- und Fliesenoptik an ( www.gerflor.de ). Sie sind selbstklebend und lassen sich einfach mit Schere oder Teppichmesser zuschneiden. Da das Material nur zwei bis drei Millimeter dick ist, muss der Untergrund eben, sauber und frei von Rissen sein - Unebenheiten würden sich sonst durchdrücken. Nach dem Verlegen kann der Vinylboden sofort betreten und der Raum genutzt werden.

Die "Senso"-Laminatdielen gibt es in vielen Holzdessins, neu sind die skandinavischen Pastellfarben Taupe, Cream und Watercolor. "Damit lassen sich Wohnräume leicht und ruck, zuck in Wohlfühloasen verwandeln", sagt Gerflor Vertriebsleiter Wolfgang Lübbert. Abgerundete Kanten und 3-D-Fugen verleihen den Dielen Authentizität. Sie kosten zwischen 20 und 25 Euro und sind im Fachhandel erhältlich.

Fliesen aus der Kollektion "Caractère" haben einen Unterbau aus mineralischen Komponenten, die obere Schicht besteht aus Vinyl. "Die gehen nicht kaputt - auch, wenn mal ein schwerer Topf drauf fällt", sagt Lübbert. Der Hersteller gewährt für die Nutzung im privaten Bereich eine Garantie von zehn Jahren für die Kollektion "Elegance" (Materialstärke zwei Millimeter) und von 15 Jahren für "Distinctive" (Materialstärke drei Millimeter). Im Gegensatz zu herkömmlichen Fliesen, für deren Verlegung Fliesenkleber, Fugenmörtel und Fliesenschneider notwendig sind, lassen sich auch die Fliesen aus der Caractère-Serie unproblematisch verlegen. Der Quadratmeterpreis liegt zwischen 25 und 30 Euro.

Wer neu baut oder seine Wohnung komplett renovieren will, kann sich für einen Fußboden aus Terrazzo entscheiden. Ein solcher Boden hat mit seiner seidenglänzenden gesprenkelten Oberfläche eine äußerst edle Anmutung. Die Aufbauhöhe beträgt inklusive Trittschall- und Wärmedämmung sechs Zentimeter, soll eine Fußbodenheizung integriert werden, sind es zehn. Die Mischung aus Asphalt und kleinen Steinchen wird heiß aufgetragen, kühlt über Nacht ab und wird am kommenden Tag geschliffen und poliert. "Am nächsten Tag kann der Terrazzo-Boden schon belastet und die Fußbodenheizung in Betrieb genommen werden. Bei Estrich würde das zehn Tage dauern", sagt der Hamburger Architekt Johannes Vogelsanger, der Terrazzo-Böden sogar schon in Ökohäusern eingebaut hat. Weitere Vorteile seien, dass durch Guss-Asphalt keine Feuchtigkeit in die Räume gebracht werde und dass seine Oberfläche wärmer sei als die von Naturstein. Die Gesamtkosten betragen pro Quadratmeter zwischen 100 und 150 Euro. "Das", sagt Vogelsanger, "ist nicht teurer als ein hochwertiger Holzboden." ( vogelsanger@jv-architekt.de )